Ricciardo: «Max Verstappen war nicht mutiger als ich»
Max Verstappen und Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo ist der einzige Fahrer im Formel-1-Feld, der abgesehen von den beiden Titelanwärtern Lewis Hamilton und Sebastian Vettel mehr als einen GP-Sieg in dieser Saison einfahren konnte. Die beiden Triumphe des fröhlichen Australiers sind allerdings schon eine Weile her: Er triumphierte beim dritten Rennen in China und im prestigeträchtigen Monaco-GP, der Ende Mai über die Bühne ging.
Seit dem Sieg von Monte Carlo, der bereits zehn Rennen zurückliegt, hat es der 29-Jährige nicht mehr aufs Siegertreppchen geschafft. Entsprechend motiviert ist er, in den verbleibenden Saisonläufen einen Top-3-Platz einzufahren – auch, weil er nach dieser Saison zum Renault-Werksteam wechselt, mit dem es aller Voraussicht nach noch schwieriger werden wird, einen Podestplatz zu erzielen.
Im Fahrerlager von Suzuka betonte Ricciardo deshalb: «Ich hatte in diesem Jahr zwei grossartige Ergebnisse, und das war’s dann auch schon. Es gab keine zweiten oder dritten Plätze. Und normalerweise strebe ich diese auch nicht an, weil ich immer gewinnen will. Doch nun würde ich sie natürlich mit Handkuss begrüssen, um nochmals vom Podest-Champagner kosten zu dürfen. Denn realistisch betrachtet wird es im nächsten Jahr sehr schwierig, ein Top-3-Ergebnis einzufahren.»
Der siebenfache GP-Sieger stellte daraufhin eilends klar: «Wenn ich sage, dass ich einen zweiten oder dritten Platz hinnehmen würde, dann meine ich damit nicht, dass es auch sicher klappen wird. Ich habe nun schon eine längere Phase erlebt, in der ich nicht zu den schnellsten Drei gehörte. Deshalb würde ich liebend gerne wieder aufs Treppchen steigen – wenigstens noch ein Mal! Deshalb setzen wir alles daran, um das Beste aus den restlichen fünf Grands Prix in diesem Jahr zu machen.»
Dass sein Teamkollege Max Verstappen seit dem Monaco-GP stolze 123 WM-Punkte einfahren konnte, während er sich selbst mit deren 62 begnügen musste, liegt nicht etwa daran, dass der Niederländer mehr Mut auf der Piste beweist, ist sich Ricciardo sicher. «Ich will Max nichts absprechen, er ist sicherlich schnell und fährt ausgezeichnet, aber es ist nicht so, dass ich mir irgendwann gedacht hätte: ‚Verdammt, er war in dieser Kurve sehr viel mutiger als ich unterwegs.‘ Ich konnte mich in einigen Bereichen verbessern, aber ich konnte offensichtlich nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass Max sich stark verbessert hat.»