Briatore: «Michael Schumacher hat sich nie beschwert»
Nico Rosberg interviewt Flavio Briatore für seinen Podcast «Beyond Victory»
Flavio Briatore hat in der Formel 1 nicht nur mit Fernando Alonso bei Renault zwei WM-Erfolge feiern dürfen. Der illustre Milliardär führte auch den grossen Michael Schumacher 1994 und 1995 bei Benetton zu dessen ersten beiden Titel-Kronen. Der Rest ist Geschichte: Schumacher errang Legendenstatus, indem er mit Ferrari fünf weitere Gesamtsiege feierte und sich mit 91 Siegen und 155 Podestplätzen zum erfolgreichsten GP-Piloten krönte.
Briatore, der 1989 der Teamchef von Benetton wurde, kann sich noch gut an seine Zeit mit dem schnellen Deutschen erinnern. In Nico Rosbergs Podcast «Beyond Victory» erinnert sich der Italiener, der Schumacher 1991 mitten in der Saison an Bord holte, obwohl dieser nur ein einziges Rennen für Jordan bestritten hatte, in dem er auch nur wenige Kurven schaffte: «Damals war noch keiner überzeugt von Michael. Er sei nicht gut, zu jung, zu dies und das. Ich war mir aber so sicher, dass jeder sagte: ‚Ja, dann nimm ihn unter Vertrag.‘»
«Ich habe ihm daraufhin den Vertrag geschickt und noch um drei oder vier Uhr morgens haben wir unterschrieben», erzählt Briatore, der sich noch gut an die seltene Arbeitsweise des Rekord-Champions erinnern kann: «Michael hat sich nie beschwert. Wenn es ein Problem mit dem Auto gab, versuchte er, es zu lösen. Andere Fahrer hätten einfach gesagt, das Auto sei scheisse.»
Deshalb zahlte sich der Mut des heute 68-Jährigen auch aus – zusammen feierte das Duo Briatore-Schumacher zwei WM-Titel. Der damalige Teamchef weiss: «Um zu gewinnen, musst du Risiken eingehen. Und wenn du das tust, hast du auch die Chance auf den Sieg. Wenn du aber wie ein Buchhalter denkst, dann wirst du immer mitkämpfen, aber nie gewinnen können.»