Toro Rosso: Kandidatenliste wird kleiner und kleiner
Pascal Wehrlein
Es wurde spekuliert, teilweise wild. Neue Namen wurden ins Spiel gebracht, diskutiert, wieder gestrichen. Zuletzt wurde sogar der frisch gebackene Formel-3-Champion Mick Schumacher mit einem Platz bei Tiro Rosso in Verbindung gebracht. Die nötigen Punkte für die Superlizenz hätte er zusammen, allerdings gilt der Aufstieg in die Formel 2 als wahrscheinlicher.
Mit Junior Dan Ticktum würde Red Bull die Tradition fortsetzen, dem eigenen Nachwuchs die Chance zu geben, aufzusteigen. Ticktum fehlen aber zum einen noch Punkte für die Superlizenz, zum anderen ist der 19-Jährige wohl noch nicht reif für die Ansprüche in der Königsklasse.
«Er braucht noch ein Jahr in der Super Formula oder der Formel 2», sagte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: «Die Formel 1 ist sehr komplex und sehr schnell, und den direjkten Weg aus der Formel 3 zu gehen ist sehr schwierig.»
Zuletzt auch im Gespräch: Pascal Wehrlein. Er hatte 2015 nach seinem DTM-Titel den Sprung in die Königsklasse geschafft, absolvierte zwei gute Jahre bei Manor und Sauber, bekam dann aber für 2018 kein Cockpit mehr und kehrte in die DTM zurück. Dort blieb er deutlich hinter den Erwartungen zurück, wurde ohne Rennsieg und mit nur einem Podiumsplatz Gesamtachter.
Für seinen Traum von der Rückkehr in die Formel 1 trennte er sich nach sechs Jahren von Mercedes, schlug dazu ein Formel-E-Cockpit aus. Um dann doch in der Elektroserie zu landen, bei Mahindra Racing. Auch wenn Wehrlein bei Toro Rosso auf der Liste stand – das dürfte es vorerst gewesen sein. Eine Laufzeit wurde von Mahindra nicht verkündet. Eine Hintertür für eine spätere Rückkehr bleibt somit möglicherweise offen.
Zuletzt wurde auch Alexander Albon, in der Formel 2 aktuell Zweiter hinter George Russell, als möglicher Kandidat gehandelt. Der Thailänder, der früher einmal zum Red-Bull-Juniorprogramm gehörte, wird allerdings auch in der Formel E an den Start gehen, er fährt für Nissan e.dams. Auf der Toro-Rosso-Liste soll er trotzdem noch stehen.
Und dann wäre da natürlich noch der jetzige Stammfahrer Brendon Hartley. Er hatte zuletzt in Suzuka im Qualifying ein Ausrufezeichen gesetzt, distanzierte als Sechster sogar seinen Teamkollegen Pierre Gasly. Doch im Rennen konnte er das nicht bestätigen, er bestätigte dafür den Verantwortlichen, warum die sich bei ihrer Suche so viel Zeit lassen. Er hat am Wochenende in Austin die nächste Chance, zu zeigen, dass er das Cockpit verdient.