Lewis Hamilton: Wortgeplänkel mit Sebastian Vettel
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel
Lewis Hamilton bleibt der König von Texas: Dritte Pole-Position auf dem Circuit of the Americas in Folge, seine 81. Bestzeit in der Formel 1, seine neunte in dieser Saison (nach Australien, Spanien, Frankreich, England, Ungarn, Belgien, Singapur und Japan). Der Engländer war nach dem Qualifying auf der texanischen Rennstrecke sichtlich erleichtert: «Diese Pole ist extrem wichtig! Ich hätte ehrlich gedacht nicht erwartet, dass das so eine enge Kiste gegen Ferrari werden würde. Aber im Verlaufe des Samstags hat es sich abgezeichnet, dass Ferrari stark sein würde. Mir war klar: Meine Leistung muss stimmen. Meine erste Runde war ganz in Ordnung, aber nicht gut genug, die zweite war besser. Zum Glück, denn es war extrem wichtig, dass ich hier vom besten Startplatz losfahren kann.»
«Ein Unsicherheitsfaktor war, wie sich die Strecke entwickeln würde. Im freien Training sind wir ziemlich herumgerutscht, weil der Regen die Piste gewaschen hatte. Aus diesem Grund hat sich die Bahn im ganzen Qualifying stark entwickelt, und es war mir nicht klar, wer am Ende die Nase vorn haben würde.»
«In die S-Kurven hinein hatten wir einen herrlichen Gegenwind, das bedeutet mehr Abtrieb, und ich kann gar nicht beschreiben, wie toll es ist, diese Passage zu fahren. Es ist wie Maggotts und Becketts in England, atemraubend.»
Lewis hat im zweiten Quali-Teil seinen superweichen Reifen zwei Runden mehr zugemutet als Vettel seinen Pirelli – ist alles in Ordnung fürs Rennen? Hamilton: «Das werden wir morgen erfahren! Ich weiss nur, dass die Ferrari verflixt schnell sind.»
«Der Kampf gegen Ferrari war intensiv. Ich wusste nicht, was in der Quali auf mich zukommt. Aber Ferrari scheint zum früheren Speed zurückgefunden zu haben. Das verspricht ein spannendes Rennen zu werden!»
«Wir versuchen, uns von der WM-Situation nicht irremachen zu lassen. Wir packen das an wie jedes andere Rennen. Das hat sich bislang prima bewährt.»
«Es war ein schwieriges Qualifying: Der Wind ist in jeder Kurve anders, die Reifentemperaturen machen ein wenig, was sie wollen, die Piste ist über die Jahre recht wellig geworden. Es gibt so viele Variablen, da ist es schwierig, alles auf die Reihe zu bekommen. Ich habe gesehen, dass der Ferrari im ersten Pistenteil sehr gut ist, der scheint den Qualitäten ihres Autos entgegenzukommen.»
Im zweiten Quali-Teil war Vettel mit dem superweichen Pirelli schneller als Hamilton. Macht das dem Engländer Kopfweh? Lewis: «Ferrari ist schnell, aber ich glaube nicht, dass vier Zehntel gegen Vettel der echte Unterschied ist. Ich sehe uns eher auf Augenhöhe. Wir haben hier keine Neuigkeiten mitgebracht, das erklärt es vielleicht.»
Vettel relativiert: «Lewis hatte vielleicht eine schlechte Runde.»
Hamilton: «Ich? Nein, meine Runde war gut, ich fahre in der Regel keine schlechten Runden!»
Vettel süsssauer: «Wenn das so ist, dann akzeptiere ich gerne, dass wir morgen auf den superweichen Reifen eine halbe Sekunde schneller sind – vielen Dank.»