Formel 1: Die Wahrheit über Max Verstappen

Toto Wolff in Austin: «Kein guter Tag für Mercedes»

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff

In Austin waren die Silberpfeile langsamer als erwartet, wie Mercedes-Motorsportdirektor nach dem Rennen einräumt. Die Stärke von Konkurrent Ferrari war dennoch keine Überraschung, wie der Wiener betont.

Obwohl seine Schützlinge Lewis Hamilton und Valtteri Bottas in Austin die Plätze 3 und 5 erreichten, stand Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff die Enttäuschung nach dem USA-GP ins Gesicht geschrieben. Der Österreicher sagte nach dem Zieleinlauf von Sieger Kimi Räikkönen, der vor Max Verstappen, Hamilton, Sebastian Vettel und Bottas ins Ziel gekommen war: «Zunächst möchte ich Kimi zu seinem Sieg gratulieren. Es ist lange her, seit wir ihn das letzte Mal ganz oben auf dem Podium gesehen haben und es war grossartig für die Formel 1, dass er es geschafft hat.»

«Wir haben heute fantastischen Rennsport und eine grossartige Show für die amerikanischen Fans erlebt. Es gab viele Rad-an-Rad-Duelle, aber es war kein guter Tag für uns bei Mercedes», erklärte das ehrgeizige Team-Oberhaupt weiter. «Die ganze Woche über haben uns die Leute stark und Ferrari schlecht geredet, als ob die Saison bereits entschieden sei. Aber das stimmt nicht mit der Realität überein.»

Und Wolff beteuerte: «Wir waren mit Blick auf Ferrari bei jedem Rennen in diesem Jahr wachsam und respektvoll und wir wussten, dass sie hierherkommen würden, um zurückzuschlagen – und das ist ihnen gelungen. Das war gegen einen Gegner von dieser Stärke keine Überraschung.» Mit Blick auf die eigene Leistung hielt er fest: «Auf unserer Seite drehte es sich im Rennen nicht unbedingt um die Strategie. Wir hatten nicht die nötige Balance beim Speed und Reifen-Management, die wir für den Sieg benötigt hätten.»

Und zur Reifenstrategie sagte der 46-Jährige: «Als Lewis auf Platz 2 lag und es zur VSC-Phase kam, nutzten wir die Gelegenheit, eine andere Strategie zu wählen, um so nach dem Sieg zu greifen. Es wäre sehr schwierig geworden, das Rennen zu gewinnen, wenn wir es Kimi vor uns gleichgetan hätten. Es sah eine Weile ganz gut aus, aber wir wussten, dass wir dadurch in den Schlussrunden andere Autos überholen mussten – und das ist nicht aufgegangen. Lewis konnte die Lücke schliessen, aber wir stellten ihn damit vor eine zu schwierige Aufgabe.»

«Die Reifen hatten nicht mehr den Tempo-Vorteil, den er in den Schlussrunden zum Überholen benötigt hätte — obwohl er es gegen Max trotzdem spektakulär versuchte. Bei Valtteri versuchten wir es mit einer Einstopp-Strategie, aber auch hier hielten die Reifen nicht durch», seufzte Wolff, und fügte an: «Jetzt müssen wir unsere Lehren aus diesem Rennen ziehen, aus der Niederlage gestärkt hervorgehen und entschlossen nach Mexiko reisen, um dort unser Potenzial bei der Rennperformance besser auszuschöpfen. Kein einziges Teammitglied sieht etwas als selbstverständlich an.»

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