Daniil Kvyat: In Abu Dhabi im Toro Rosso-Honda
Daniil Kvyat wird bald wieder im Toro Rosso sitzen
Noch sind zwei Rennen zu fahren, aber längst arbeiten die Formel-1-Rennställe an der Saison 2019. Dazu gehört auch, die kommenden Piloten so früh als möglich ins Auto zu setzen. Ferrari will Charles Leclerc im Ferrari ausrücken lassen, Sauber im Gegenzug Kimi Räikkönen. Lance Stroll soll erstmals im pinkfarbenen Rennwagen von Force India sitzen. Und bei Toro Rosso werden wir einen alten Bekannten wiedersehen – Daniil Kvyat wird erstmals seit Austin 2017 für Toro Rosso fahren.
Kvyat begann seine GP-Karriere 2014 bei diesem Rennstall aus Faenza, ein Jahr später wurde er als Nachfolger von Sebastian Vettel zu Red Bull Racing befördert, als der Deutsche zu Ferrari zog. Der Russe aus Ufa schlug sich beachtlich: WM-Rang 7. Seine Leistungen blieben gleichzeitig aber unkonstant, und als Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko die Möglichkeit sah, den jungen Max Verstappen zu befördern, kam es zu einem Platzwechsel – Verstappen von Toro Rosso zu Red Bull Racing, Kvyat von RBR zurück zu Toro Rosso. Der Niederländer bedankte sich in Barcelona 2016 mit einem sensationellen Premierensieg (mit gütiger Mithilfe der Mercedes-Piloten, die sich gegenseitig von der Bahn kegelten). Kvyat erholte sich von der Versetzung nicht. Im Herbst 2017 trennten sich die Wege von Red Bull und Kvyat. Der Russe wurde Simulationsfahrer bei Ferrari.
Jetzt wird Kvyat zu Toro Rosso zurückgeholt. Dr. Marko: «Ich hatte nie Zweifel am Speed von Daniil Kvyat, aber er hatte gewisse mentale Probleme. Die hat er meiner Meinung nach überwunden, und ich gehe davon aus, dass wir wieder den alten Kvyat erleben werden, der grossartige Rennen zeigen kann. Heute hat er meiner Meinung nach die richtige Einstellung. Es gibt nicht so viele Fahrer, die wirklich in Frage kamen, die Bedingungen stimmten, und ich bin glücklich, dass er wieder bei uns ist.»
«Daniils Speed war immer da, aber bei Ferrari ist er in einem ganz anderen Umfeld viel reifer geworden. Er hat viel dazulernen können, ich sehe, dass er anders an seine Aufgaben herangeht. Er hat auch erkannt, wie kostbar es ist, ein Renncockpit zu haben. Vielleicht ist er zu Ferrari gegangen in der Hoffnung, dort einen Wagen zu erhalten, das war aber nicht möglich. Wir sind immer in Verbindung geblieben, und er war auch auf dem Laufenden darüber, was mit Daniel Ricciardo passiert. Um genau zu sein, hat mich Daniil angerufen, noch bevor Ricciardo mich anrief! Als klar wurde, dass Daniel zu Renault geht und wir Pierre Gasly zu Red Bull Racing bringen, haben sich die Gespräche vertieft.»
Beim Pirelli-Test von Abu Dhabi wird Kvyat erstmals einen Toro Rosso mit Honda-Power lenken. Teamchef Franz Tost: «Vor dem Hintergrund der beschränkten Testmöglichkeiten zählt jeder Kilometer, also ist es überaus sinnvoll, ihn im Wagen zu haben. Er kann sich auch mit den 2019er Reifen vertraut machen.»