Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso geht: So ehrt er Michael Schumacher

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​McLaren-Superstar Fernando Alonso will nicht von einem Auf Nimmerwiedersehen reden, aber in Abu Dhabi fährt er vorderhand seinen letzten Grand Prix: «Das wird am Sonntag sehr emotional.»

Fernando Alonso wird mit grosser Wahrscheinlichkeit am Sonntag, 25. November seinen letzten Formel-1-WM-Lauf bestreiten. Der Asturier hat sich zwar immer die Türe offengehalten und sagt: «Es ist durchaus möglich, dass ich 2020 wieder Grands Prix fahre.» Aber so richtig daran glauben will im Fahrerlager keiner. Alle reden von seinem Abschied hier auf der Insel Yas.

Fernando sagt: «Ich bin gar nicht in Stimmung für Reflektion. Denn ich stecke mitten im Rennprogramm drin. Wir haben das Sportwagenrennen von Japan hinter uns, wir fahren jetzt hier in Abu Dhabi, eine Woche nach dem Rennen in Arabien bin ich in Shanghai, um wieder für Toyota zu fahren. Da kommt keine Emotionalität auf. Aber ich bin sicher, am kommenden Sonntag wird sich das ändern.»

Wie sollen sich die Leute an Fernando erinnern? Alonso antwortet: «Ich wollte immer in den Spiegel sehen und sagen können – ich habe alles versucht. Ich wollte mir treu bleiben. Ich wollte gegen andere Fahrer und alle Widrigkeiten kämpfen. Mein Erbe, das ist die Arbeit auf der Kartstrecke. Ich will etwas für die nächste Generation machen und mein Wissen weitergeben. Junge Kartfahrer sollen Chancen haben, die ich nicht hatte.»

Auf die Frage nach der schönsten Erinnerung meint der Spanier: «Es ist nicht ein Rennen oder eine bestimmte Erinnerung. Es sind die Menschen, die für mich immer im Mittelpunkt standen. Ich bin jetzt 37, ich habe mein halbes Leben in der Formel 1 verbracht. Ich habe hier unglaubliche Menschen kennengelernt, alle wundervolle Spezialisten ihres Fachs – Mechaniker, Techniker, Journalisten. Uns verbindet eine Menge. Die Formel 1 ist wirklich die Königsklasse. Erst wenn du in anderen Kategorien fährst, dann merkst du, welche Philosophie hier herrscht, diese Disziplin, diese Perfektion. Auf diesem Niveau mit solch wunderbaren Menschen zu arbeiten, das sticht für mich heraus. Und ich weiss, ich werde das Gefühl vermissen, ein Formel-1-Auto zu fahren, dieses Gefühl ist unvergleichlich.»

Ein Kollege hakt nach: Welches Rennen war sein bestes? «Ich würde sagen, Valencia 2012. Wenn ich dieses Rennen noch 99 Mal fahren würde, dann würde ich es nicht schaffen, es nochmals zu gewinnen. Damals hat einfach alles gestimmt – Strategie, Überholmanöver, alles war perfekt. Unser Auto hätte nicht gewinnen dürfen, denn wir waren nicht mal in der dritten Quali. Es war unfassbar.»

Welcher Rennfahrer ist für Alonso der wertvollste Gegner gewesen? Fernando: «Michael Schumacher, aber ich sage das mit Emotion, nicht in Vernunft. Michael war der Fahrer, der damals alles gewonnen hat, und auf einmal stehst du im gleichen Feld, kurz darauf hast du die Möglichkeit, Rad an Rad mit ihm zu fahren und ihn sogar zu schlagen. Das war für mich sehr bewegend.»

Ist das wirklich der letzte Grand Prix von Fernando? Alonso meint: «Das ist schwierig zu sagen. Es ist nicht so, dass ich fordere – das und das muss sich in der Formel 1 ändern, dann komme ich zurück. Es geht darum, wie ich mich im kommenden Jahr fühle. Vielleicht liege ich im Sommer verzweifelt auf dem Sofa! Ich möchte in Ruhe herausfinden, wo mein Weg hinführt. Ich will in mich hineinhorchen und herausfinden, wie es mir Mitte 2019 geht.»

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