Honda-Power: Jacques Villeneuve bleibt skeptisch
Jacques Villeneuve
Red Bull Racing folgt dem Beispiel von Toro Rosso und tritt künftig mit Honda-Power gegen die Formel-1-Konkurrenz an. Die Abkehr vom bisherigen Motorenpartner Renault sorgt für Diskussionen – und das, obwohl sie angesichts der anhaltenden Performance-Defiziten abzusehen war. Denn bisher konnte Honda seit der Formel-1-Rückkehr nicht an die Leistungen der Konkurrenz anknüpfen.
Dennoch ist man beim Rennstall aus Milton Keynes, mit dem Sebastian Vettel zwischen 2010 und 2013 je vier Titel in der Fahrer- und Team-Wertung gewonnen hat, zuversichtlich. So erklärte etwa Zugpferd Max Verstappen bereits in Austin, dass die auf den Prüfständen gesammelten Daten vielversprechend seien. Der ehrgeizige Niederländer zählt auch auf den frischen Wind, den die neue Partnerschaft mit sich bringt. «Alle sind topmotiviert und es sieht gut aus. Das Ganze entwickelt sich in die richtige Richtung», stellte er zufrieden fest.
Das sieht GP-Veteran Jacques Villeneuve ganz anders. Der Weltmeister von 1997, der als TV-Experte im Formel-1-Fahrerlager weilt, fragte «Motorsport.com» keck: «Wieso sollte der Honda-Motor in der kommenden Saison plötzlich besser sein?» Der Kanadier ist überzeugt: «Das wäre nur möglich, wenn ihn ein Aussenstehender konstruiert – was möglich wäre. Doch wenn es das gleiche Projekt bleibt, dann sehe ich nicht, warum es 2019 anders laufen sollte als in der vergangenen Saison.»
Honda kehrte 2015 mit McLaren in die Formel 1 zurück, schaffte es aber in den drei Jahren der Zusammenarbeit nicht, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Deshalb wurde die Partnerschaft nach der Saison 2017 vorzeitig aufgelöst, der Rennstall aus Woking trat in der vergangenen Saison erstmals mit Renault an. Honda rüstete 2018 das Red Bull Racing-Schwesternteam Toro Rosso aus und schaffte es, einige Fortschritte zu erzielen. Dennoch bleibt Villeneuve skeptisch: «Wir haben bei Toro Rosso gesehen, dass sie etwas mehr Power haben. Aber wenn sie aufdrehen, dann halten die Motoren nur ein statt sieben Rennen lang.»