Kubica: «Konnte mich nicht aufs Fahren konzentrieren»
Erst mit zweieinhalb Tagen Verspätung konnte das Williams-Team die Testarbeit auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Angriff nehmen. Denn der FW42 wurde erst verspätet fertiggestellt. Formel-1-Rückkehrer Robert Kubica musste sich aber noch einen weiteren halben Tag gedulden, bis er schliesslich zum Abschluss der ersten Testwoche am Donnerstagvormittag 48 Runden auf dem 4,655 km langen Rundkurs drehen durfte. «Lieber spät als nie», erklärte er hinterher mit einem schiefen Grinsen.
«Es ging vor allem um Systemchecks und darum, Daten über das neue Auto für die Ingenieure zu sammeln. Es fühlte sich für mich eher wie ein Shakedown an als wie der vierte Testtag. Ich konnte mich nicht aufs Fahren konzentrieren, ich habe vielleicht auf zwölf Runden wirklich fahren und ein Feeling fürs Auto bekommen können. Deshalb ist es noch zu früh, um über das Feeling zu sprechen», erzählte der Pole, dessen GP-Karriere nach einem schweren Rallye-Unfall im Frühjahr 2011 für acht Jahren unterbrochen worden war.
«Es war kein einfacher Morgen», fügte Kubica an. «Ich bin aber nicht besorgt. Es ist, wie es ist, natürlich wäre es besser, wenn wir in dieser Woche etwas mehr über unser Auto erfahren hätten, aber so sieht die Realität nun einmal aus. Wir haben uns beim Testen verspätet, es geht noch nicht um die WM. Ich hoffe, dass sich das in den ersten Rennen nicht rächen wird.»
Dass er den Rückstand auf die Spitze von acht auf vier Sekunden verkürzen konnte, ist für den ehrgeizigen GP-Piloten nur ein schwacher Trost. «Es ist einfach, vier Sekunden zu finden, wenn dein Rückstand acht Sekunden beträgt», winkte er ab. «Das wird uns sicherlich nicht noch einmal gelingen – das wäre überwältigend. Aber derzeit können wir uns noch nicht auf die Zeiten konzentrieren.»
Und wie schneidet der FW42 im Vergleich zu seinem Vorgänger ab? Kubica dazu: «In einigen Bereichen haben wir einen Schritt nach vorne machen können, aber durch die Regeln haben wir auch kleine Rückschritte hinnehmen müssen. Sicher ist, wir müssen einen grösseren Schritt machen als die Konkurrenz, um den Rückstand aufzuholen. Die Jungs im Team haben sicherlich einen guten Job gemacht und das Auto fünf Mal schneller aufgebaut als es normalerweise läuft. Das ist selbstverständlich nicht ideal, denn die Vorbereitung dauert aus gutem Grund so lange.»