Magnussen: Keine Lust auf F1 ohne Aussicht auf Titel
Kevin Magnussen
Zugegeben: Kevin Magnussens Chancen, in seinem fünften Jahr als F1-Stammfahrer den WM-Titel zu holen, sind bescheiden. Aus einem einfachen Grund. Der Däne, der 2014 als hoffnungsvolles McLaren-Talent in die F1 befördert und vom Traditionsrennstall aus Woking nach einer starken Debütsaison wieder auf die Ersatzbank befördert und schliesslich ganz rausgeschmissen wurde, hat beim jüngsten GP-Rennstall im Feld ein neues Zuhause gefunden.
Seitdem er die 2016er-Saison für das Renault-Werksteam bestritten und daraufhin die Fronten gewechselt hat, gibt Magnussen im US-Renner des Haas-Teams Gas. Und in diesem geht es um die Spitzenposition im hart umkämpften Mittelfeld und nicht um den Spitzenkampf, den Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing unter sich ausmachen. Dennoch träumt der 26-Jährige weiterhin vom Erringen der WM-Krone, und das ist sehr wichtig für ihn, wie er im Rahmen der Barcelona-Testfahrten gemäss «GPFans» erzählte.
«Wenn ich wüsste, dass ich nur den vierten Platz erringen und niemals die Chance bekommen würde, den WM-Titel zu gewinnen, wenn man in die Zukunft schauen könnte und mir gesagt würde, dass ich niemals den Titel holen würde, dann würde ich mich einer neuen Herausforderung mit Erfolgsaussichten widmen», betonte der ehrgeizige Blondschopf. «Keiner von uns kommt hierher, um sich mit einem vierten Platz zu begnügen, aber das ist das Ziel, das wir in diesem Jahr erreichen können und wollen.»
«Als Fahrer kannst du nicht einfach sagen: ‚Okay, ich habe nicht gewonnen, deshalb gehe ich nach Hause.‘ Natürlich musst du es versuchen», räumt Magnussen ein, der aber auch klarstellt, dass er längerfristig betrachtet eine Entwicklung in der Erfolgsstatistik sehen muss, um motiviert zu bleiben: «Du musst erkennen können, dass du dich auf dem Weg zum Erfolg befindest.»
Die Freude, im Mittelfeld-Kampf um den Titel «Best of the Rest» hinter den drei Spitzenteams zu triumphieren, ist dennoch gross, wie der WM-Neunte des Vorjahres beteuert: «Im letzten Jahr waren fünf bis sechs Mittelfeld-Teams leistungsmässig sehr nah beieinander, dass es sich wie ein echter WM-Spitzenkampf anfühlte. Wir haben uns an der Spitze des Mittelfeldes abgewechselt und so sollte eigentlich die ganze Meisterschaft sein, aber das ist nicht der Fall. Es ist sehr, sehr hart, im Mittelfeld zu bestehen und manchmal war es schwieriger, den siebten Platz zu holen als das Rennen zu gewinnen, ganz einfach, weil der siebte Rang viel härter umkämpft war.»