Liberty Media-CEO: «Bernie Ecclestone ist schuld»
Liberty-Media-CEO Greg Maffei (links), Libery-Media-Vorstandschef John Malone (Mitte) und Formel-1-CEO Chase Carey
Seit das Medienunternehmen Liberty Media Formel-1-Grossaktionär ist, sind die grossen Knaller-Events ausgeblieben. Die Prestige-Veranstaltung von Miami ist ins Stocken geraten, nur ein Grosser Preis von Vietnam konnte als neuer WM-Lauf verkündet werden, der asiatische WM-Lauf kommt 2020. Im Laufe der vergangenen zwei Jahre haben Formel-1-CEO Chase Carey und F1-Geschäftsleiter Sean Bratches einige Verträge erneuern können, so wie zuletzt mit Aserbaidschan. Andere Abkommen hängen in der Luft und sind über 2019 hinaus unsicher: Deutschland, Spanien, Italien, Mexiko und Grossbritannien, gut ein Viertel also der gesamten WM.
Bei einer Investorenkonferenz der Deutschen Bank spricht Liberty-Media-Geschäftsleiter Greg Maffei Klartext. Der US-Amerikaner schiebt die Schuld für Schwierigkeiten dem langjährigen Serien-Promoter Bernie Ecclestone in die Schuhe. Der kleine Engländer war berüchtigt dafür, Rennveranstalter wie Zitronen auszupressen. Maffei formuliert das so: «Bernie Ecclestone hat früher einen zu guten Job gemacht. Das bekommen wir jetzt zu spüren. Ecclestone selber hat gesagt, dass er von den Veranstaltern wohl zu viel Geld verlangt hat. Diese Aussage hat nicht unbedingt geholfen.»
«Dazu kommt, dass einige Länder die Grands Prix nicht mehr unterstützen wollen, so wie in Mexiko oder Spanien. All das erzeugt für uns grosse Herausforderungen.»
«Wir arbeiten noch immer an Miami, aber auch da gibt es Hürden. Wir suchen nach einer Alternative, einschliesslich Las Vegas. Wir suchen nach einem Rennen in Afrika. Wir wollen uns in Europa breiter aufstellen und einige Rennen zurückbringen. Wir können auf einen harten Kern von Fans zählen. Wir wollen starke Rennen, und das Herz der Formel 1 schlägt historisch in Europa. Dann aber wollen wir in Asien expandieren, mit Vietnam ist ein Schritt getan, es könnte darüber hinaus ein zweites Rennen in China geben. Vietnam wird aufregender als Malaysia, das sich von Singapur nicht abheben konnte.»
«Wir sind noch nicht so weit, etwas verkünden zu können. Aber wir wägen sehr sorgfältig ab, wo wir uns verbreiten wollen und wo wir unsere Position verfestigen wollen.»
Saison 2019
17. März: Australien, Melbourne
31. März: Bahrain, Sakhir
14. April: China, Shanghai
28. April: Aserbaidschan, Baku
12. Mai: Spanien, Barcelona
26. Mai: Monaco, Monte Carlo
9. Juni: Kanada, Montreal
23. Juni: Frankreich, Le Castellet
30. Juni: Österreich, Spielberg
14. Juli: Grossbritannien, Silverstone
28. Juli: Deutschland, Hockenheim
4. August: Ungarn, Budapest
1. September: Belgien, Francorchamps
8. September: Italien, Monza
22. September: Singapur, Singapur
29. September: Russland, Sotschi
13. Oktober: Japan, Suzuka
27. Oktober: Mexiko, Mexiko-Stadt
3. November: USA, Austin
17. November: Brasilien, São Paulo
1. Dezember: Abu Dhabi, Yas Marina