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Stefan Johansson: Noch mehr Kritik an F1-Hybridmotor

Von Rob La Salle
Stefan Johansson

Stefan Johansson

Der frühere Formel-1-Pilot Stefan Johansson hat noch nie ein Geheimnis aus seiner Abneigung gegenüber den F1-Hybridmotoren gemacht. Auf seiner persönlichen Website wiederholt er nun seine Kritik.

Bereits 2017 schimpfte der damals 60-jährige Stefan Johansson: «Niemand im Sport hat etwas von dieser wahnsinnig komplexen und teuren Hybridtechnik. Die Technik im Serienauto ist weiterentwickelt als in jedem Formel-1- oder LMP1-Renner.» Und bei dieser Meinung ist der Schwede in den letzten beiden Jahren auch geblieben.

Auf seiner persönlichen Website hat Johansson nun unter dem Titel «Make Racing Awesome Again» einen Text veröffentlicht, in dem er sich detailliert mit dem aktuellen Zustand der Königsklasse und der Frage nach deren Zukunft auseinandersetzt. Dabei hält der heute 62-Jährige fest: «Meiner Meinung nach hat die Einführung der Hybrid-Komponente beim Motor mehr Schaden angerichtet als alle anderen Regeländerungen zusammengenommen.»

«Im Bestreben, den Ansprüchen der politischen Korrektheit zu genügen, das sich mittlerweile in jeden Aspekt des Lebens einschleicht, wurde irgendwie entschieden, dass dieHybridtechnik die Zukunft des Automobils ist und deshalb auch Teil der Formel 1 sein soll. Das wurde von den Herstellern vorangetrieben, mit dem Argument, die Relevanz für die Strassenproduktion nicht zu verlieren. Diese haben Druck auf die FIA ausgeübt und die Formel 1 musste sich – wie auch die Langstrecken-WM – diesen Forderungen beugen. Interessanterweise werden nun beide Meisterschaften komplett von den Herstellern kontrolliert und dominiert. Und beide Rennformate würden aktuell ohne die finanziellen Aufwendungen der Hersteller auch nicht funktionieren.»

Die Privatteams seien in beiden Fällen nur die Clowns, schreibt Johansson. «Sie haben keine realistische Chance auf einen GP-Sieg. Das heisst, wir haben in der Formel 1 drei siebfähige Teams und in der WEC ist es sogar nur eines. Das scheint mir doch ein ziemlich hoher Preis zu sein, nur um politisch korrekt zu sein.»

Der 79-fache GP-Teilnehmer ist sich sicher: «Die aktuelle Motorenformel hält Hersteller eher davon ab, mitzumachen, als dass sie neue Teilnehmer anzieht. Und das ist ein sehr gefährlicher Weg, auf dem wir uns befinden. Wie wir alle aus Erfahrung wissen, ist der Ausstieg gegebenenfalls durch eine einzige Entscheidung in den Führungsgremien der Unternehmen möglich. Abgesehen von Ferrari hat keiner von den Herstellern eine echte emotionale Verbindung zum Motorsport. Das haben Toyota, Honda und BMW bewiesen, als sie sich alle innerhalb weniger Jahre aus der F1 zurückgezogen hatten.»

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