Luca Montezemolo (Ferrari), Fernando Alonso: Lüge!
Luca Montezemolo und Fernando Alonso in Monza 2012
Wer hätte das gedacht: Von 2010 bis 2014 rannte Fernando Alonso dem WM-Titelgewinn vergeblich hinterher, Pech und Unvermögen des Teams kosteten ihn die Titel 2010 und 2012 gegen Sebastian Vettel. Mit Ferrari wurde Alonso drei Mal WM-Zweiter, einmal WM-Vierter und 2014 dann WM-Sechster, bevor er sich zu McLaren abseilte.
Was ist damals schiefgelaufen? Der frühere Ferrari-Chef Luca Montezemolo (71) wird von der offiziellen Formel-1-Seite im Rahmen des Podcasts «Beyond the Grid» so zitiert: «Er war Alonso, nicht Alonso-Ferrari. Wenn er gewinnt, ist er happy. Aber wenn er verliert, ist das Team das Problem, und er ist unglücklich. Das will heissen: Er stand dem Team nicht so nah wie Michael Schumacher oder Niki Lauda, speziell in schwierigen Augenblicken.»
«Es ist auch nicht schwer, dem Team nahe zu sein, wenn es gut läuft», betont der Italiener, der auch nette Worte zum 32fachen GP-Sieger zu sagen hat. «Wenn es um die Leistungsfähigkeit geht, war Fernando sehr gut. Für mich gehört er in eine Kategorie mit Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Und in den Rennen ist er sehr nah an Michael dran, denn in den Rennen ist er ein fantastischer Fahrer. Dass er 2010 und 2012 den Titelkampf verloren hat, lag nicht an Fernando.»
Montezemolo stellt auch klar: «Hätte er mit Ferrari einen dieser Titelkämpfe gewonnen, dann würden wir heute über etwas Anderes reden. Wir würden sagen, dass Alonso den Titel holen konnte, obwohl er viele Jahre nicht das beste Auto gehabt hatte. Aber es ist schon so: Alonso ist ein sehr starker Fahrer.»
Als die Formel 1 auf ihrem offiziellen Twitter-Account das brisante Zitat von Luca Montezemolo über Alonso veröffentlicht, dauert es nicht lange, bis die Antwort von @alo_oficial kommt. Hinter sechs tränenlachenden Smilies schreibt der Spanier: «Es gab schon einen Grund, warum ich diesem Account bislang nicht gefolgt bin. Das hier ist eine schöne Erinnerung, wieso!! Der Präsident hat das nie gesagt. Besonders nicht, nachdem ich 80 Prozent der Punkte unseres Teams erzielt hatte. Wir haben alles gegeben, zusammen, mit unserem vollen Herzen, und wir haben um diese Weltmeisterschaften bis zuletzt gekämpft.» Dahinter stellt Alonso eine trotzig geballte Faust.