Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mika Häkkinen: Ferrari-Fans sollten nicht verzweifeln

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen (links)

Mika Häkkinen (links)

​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen freut sich über die bärenstarke Darbietung seines Landsmannes Valtteri Bottas in Baku. Und er sagt, wieso Ferrari-Fans nicht verzweifeln dürfen.

Mika Häkkinen freut sich nach dem zweiten Saisonsieg seines finnischen Landsmannes Valtteri Bottas in Baku: «Ich könnte nicht glücklicher sein für Valtteri. Vor einem Jahr hatte er den Sieg in Aserbaidschan nur wegen eines platten Reifens verloren, jetzt hat er dafür Genugtuung erhalten. Zudem hat Bottas mit einer ganz starken Leistung wieder die WM-Führung übernommen.»

Der 20fache Grand-Prix-Sieger Häkkinen weiter: «Vier Doppelsiege eines Rennstalls zu Beginn einer Saison, das hat es in der Formel-1-WM noch nie gegeben. Von aussen sah das ganz leicht aus, aber auch in Baku musste Mercedes sehr hart arbeiten, um dieses feine Ergebnis einzufahren. Ferrari war sehr schnell, und vor allem der junge Charles Leclerc war drauf und dran, das Wochenende zu dominieren.»

«Ich sage immer: Um in der Formel 1 erfolgreich zu sein, musst du alle Details im Auge behalten. In Baku bedeutete das, die Veränderungen der Pistentemperatur im Auge zu behalten, welche direkte Auswirkungen auf die Reifen haben», so Häkkinen in seiner Kolumne für den Wettanbeiter Unibet. «Der Unfall von Robert Kubica im Qualifying hat alles verzögert, die Temperaturen fielen, und dann hatte Leclerc an der gleichen Stelle wie der Pole einen Crash. Es war ein kleiner Fahrfehler mit grossen Auswirkungen.»

«Eine der Stärken von Mercedes besteht darin, dass Lewis Hamilton und Valtteri Bottas am gleichen Strang ziehen. Sie brachten es in der Quali fertig, dass Bottas einen Windschatten von Lando Norris erhielt und Hamilton dahinter einen Windschatten von Valtteri. Ich sah auch gutes Team-Verhalten zu Beginn des Rennens: Die beiden Mercedes-Fahrer flitzten Seite an Seite durch die erste Kurve, aber sie liessen sich genügend Raum und berührten sich nicht. Dann ist Bottas eines der besten Rennen seiner Karriere gefahren und hat verdient gewonnen.»

«Bottas hatte immer die Oberhand. Als Hamilton von seinem Renningenieur den Funkspruch erhielt, den Rhythmus zu verstärken, konnte Bottas sofort reagieren. Der Sieg bedeutet, dass Valtteri wieder die Führung in der WM übernommen hat, es steht gegen Lewis 87:86. Das zeigt mir: Auf so hohem Niveau geht es um jeden Punkt, Bottas ist deshalb WM-Leader, weil er in Australien die schnellste Runde gefahren hatte.»

Häkkinen sagt, wieso die Ferrari-Fans nicht verzweifeln dürfen: «Alles spricht in der WM derzeit für Mercedes. Ferrari hat ein gutes Auto, aber du kannst es dir gegen die Silberpfeile nicht erlauben, Reifenprobleme zu haben, im Abschlusstraining das Auto gegen die Mauer zu setzen und an der Spitze dann mit nur einem Wagen aufzukreuzen. Ich erwarte in Spanien ein ganz starkes Ferrari. Es wird auch höchste Eisenbahn, um Boden gut zu machen. Vor einem Jahr hatte Vettel zu diesem Zeitpunkt schon zwei Rennen gewonnen.»

«Ferrari wird wieder gewinnen, da bin ich mir ganz sicher. Charles Leclerc lernt die ganze Zeit dazu. Und auch Vettel steigert sich unter dem Druck des Monegassen. Wenn Ferrari die Spannungen zwischen den Fahrern managen kann, dann sind sie ein echter Herausforderer für Mercedes.»

«Ich erwarte für Spanien auch eine ganz starke Vorstellung von Red Bull Racing. Max Verstappen ist dank anhaltender Spitzenplatzierungen nur einen Punkt hinter Vettel, er zeigt derzeit eine beeindruckende Reife.»

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