Lewis Hamilton: «Niki, ich werde dich vermissen»
Niki Lauda und Lewis Hamilton
Niki Lauda schaffte etwas, das viele im Fahrerlager nie für möglich gehalten hätten – dass Lewis Hamilton sein McLaren-Nest verlässt, um zu Mercedes zu wechseln. Die Silberpfeile glänzten zu jenem Zeitpunkt nur fallweise. Vor allem britische Experten waren sicher: Lewis setzt auf das falsche Pferd. Um den Singapur-GP 2012 herum konnte Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, Hamilton in einem Hotelzimmer darlegen, was bei Mercedes-Benz für die Zukunft und die neue Turbo-Ära alles aufgegleist ist. Das überzeugte den damaligen Champion von 2008.
Das stärkste Argument von Niki Lauda damals, wie der Wiener später erklärte: «Ich sagte zu ihm – Michael Schumacher hat es drei Jahre lang trotz harter Arbeit nicht geschafft, Mercedes zum regelmässigen Sieger zu machen. Wenn du das schaffst, wirst du in der Öffentlichkeit komplett anders wahrgenommen. Das hat ihm letztlich überzeugt.»
Michael Schumacher, Ross Brawn und Nico Rosberg waren wie Lauda Männer, welche die Grundsteine legten. Ab 2014 und dem Beginn der Turbohybrid-Ära konnten die Früchte geerntet werden: Seit fünf Jahren ist Mercedes bei den Piloten und in der Markenwertung ungeschlagen.
Heute ist Hamilton fünffacher Formel-1-Champion, hat seine Idole Niki Lauda und Ayrton Senna längst überflügelt. Aber er hat seinen Wegbegleiter Lauda verloren. Es hat eine Weile gedauert, bis sich der 76fache GP-Sieger Hamilton nach dem Tod der österreichischen Rennlegende so weit gesammelt hat, um mit einer Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen.
Lewis richtet seine Worte direkt an den verstorbenen Freund: «Ich habe Mühe damit zu glauben, dass du nicht mehr da bist. Ich werde unsere Gespräche vermissen, unser Lachen, deine Umarmungen, wenn wir Rennen gewonnen haben. Gott möge deiner Seele gnädig sein. Danke, dass du ein helles Licht in meinem Leben gewesen bist. Ich werde immer für deine Familie da sein, sollte sie mich brauchen. Ich liebe dich, Mann. Ich werde immer dein Freund sein.»