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Lewis Hamilton (Mercedes/(1.): «Kampfgeist von Niki»

Von Mathias Brunner
Monaco-Sieger Lewis Hamilton

Monaco-Sieger Lewis Hamilton

​Fast ein Rennen lang jammerte Weltmeister Lewis Hamilton über seine Reifen, den heissen Atem von Max Verstappen im Nacken. Aber der Engländer behielt die Nerven – dritter Monaco-Triumph.

Vielleicht bringt das keiner besser auf den Punkt als Mercedes-Strategie-Experte James Vowles. Der Brite meldete sich während der Auslaufrunde am Funk von Sieger Lewis Hamilton und sagte: «Was für eine tolle Fahrt, Lewis. Kein Anderer hätte dieses Rennen gewinnen können.» Der inzwischen 77fache GP-Sieger musste sich gegen den aufsässigen Max Verstappen wehren mit allem, was er an Talent, Motorleistung und restlichem Reifengummi aufbringen konnte.

Immer wieder meldete sich Hamilton auf der Fahrt zum dritten Monaco-Sieg (nach 2008 und 2016) am Funk und beklagte sich über seine Reifen. «Meine Vorderreifen sind am Ende.» – «Ihr verlangt von mir das Unmögliche, wie soll ich das ins Ziel schaffen, Bonno?» – «Das sind die falschen Reifen.» Und so weiter. Das ging so weit, bis der immer wieder besänftigend eingreifende Renningenieur Peter Bonnington durch James Vowles abgelöst wurde. «Lewis, hier spricht James. Wir sind davon überzeugt, dass du das schaffen kannst.»

Hamilton hat mit seinem vierten Saisonerfolg (nach Bahrain, China und Spanien) die WM-Führung ausgebaut. Richtig in Gefahr kam sein Sieg nur einmal – als Max Verstappen in der Hafenschikane einen verzweifelten Angriff startete, der aussichtslos war, aber zum Kontakt führte, rechtes Vorderrad von Max gegen linkes Hinterrad von Lewis. Hatte Lewis Angst?

«Angst?» fragte Lewis zurück. «Nein, Angst hatte ich nur um die Reifen. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass es die falschen Walzen gewesen sind. Das war ohne jeden Zweifel eines der härtesten Rennen meiner Karriere. Aber ich fühlte mich vom Kampfgeist Nikis getragen. Er hat dieses Team so weit gebracht, und ich wollte unbedingt konzentriert bleiben und ihn stolz machen.»

«Ich glaube, ich habe es nur einmal erlebt, dass meine Reifen so komplett am Ende waren wie heute, das war in China 2007. Es gab Momente, da habe ich wirklich daran gezweifelt, ob ich es bis ins Ziel schaffe. Aber ich wäre nie im Leben an die Box gefahren. Das haben wir vor ein paar Jahren mal getan, und das hat uns den Sieg gekostet. Im Auto dachte ich – gut, entweder komm ich ins Ziel oder ich lege den Wagen in eine Leitschiene. Habt ihr gesehen, wie irre mein Auto überall untersteuert hat?»

«Der Angriff von Max kam von ziemlich weit hinten, ich habe ihn kommen sehen, und ich wusste, dass das eigentlich nichts wird. Es war nur ein kleiner Stubser, glücklicherweise. Wir haben nun das sechste Rennen gewonnen, ich bin so stolz darauf, was dieses Team erreicht hat.»

Lewis Hamilton kühlte sich im Anschluss an seine Worte auf die eigene Weise ab: Er hüpfte ins Schwimmbad von Monte Carlo. Nass gemacht hat ihn an diesem Tag keiner, also übernahm er das kurzerhand selber.

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