Wolff nach Kritik: Dann macht keiner mehr den Steward
Toto Wolff
Die Aufregung um die Strafe für Sebastian Vettel ist noch nicht wirklich abgeebbt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen die Stewards, die diese Entscheidung getroffen haben.
Was war passiert? Vettel hatte beim Kanada-GP unter Druck von Lewis Hamilton die Kontrolle über sein Heck verloren, war neben die Strecke geraten, und danach wieder auf die Piste zurückgebrettert, wobei es beinahe zwischen dem zum Überholversuch beschleunigenden Silberpfeil von Hamilton und dem Renner aus Maranello krachte.
Vettel bekam eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, wodurch er nur Zweiter hinter Hamilton wurde, obwohl er die Ziellinie als Erster überquert hatte.
Die Rennkommissare Gerd Ennser, Mathieu Remmerie, Mike Kaerne und Emanuele Pirro befanden, dass Vettel die Regeln verletzt habe. Deshalb gab es die Zeitstrafe.
Seitdem haben die Stewards viel Kritik abbekommen, was an sich gut ist, denn man sollte über umstrittene Entscheidungen auch kontrovers diskutieren dürfen.
Nun ist es heutzutage aber auch so, dass es schnell heftig und beleidigend wird. Unter die Gürtellinie geht. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff plädiert deshalb dafür, Maß walten zu lassen. Denn: «Es ist nicht immer sehr populär, aber jemand muss den Job machen. Ob nun die Entscheidung gegen dich getroffen wird oder für dich – man muss unterstützend sein», sagte Wolff.
«Wir wollen die besten Leute. Wenn du sie kritisierst wie wir das tun, dann wird niemand mehr den Job machen», so der Österreicher weiter.
«Wir brauchen kompetente Leute. Und ich kann sagen, dass die Jungs, die die Stewards waren bei diesem Rennen zu den erfahrensten Rennfahrern auf dem Planeten gehören. Deshalb muss man ihre Entscheidungen akzeptieren», so Wolff.
Seine Sichtweise: «Es ist sehr schwierig für die Stewards die Regeln so zu interpretieren, dass alle zufrieden sind. Was wir nicht tun dürfen: Die Stewards so unter Druck zu setzen, dass sie beim nächsten Mal noch mehr Probleme haben, Entscheidungen zu treffen.»