FP3 Spielberg: Charles Leclerc lässt Ferrari hoffen!
Charles Leclerc war im dritten Training der schnellste Mann
Der Asphalt des Red Bull Rings hatte sich bereits auf mehr als 45 Grad Celsius aufgeheizt, als die GP-Stars die letzte freie Trainingsstunde vor dem Spielberg-Qualifying in Angriff nahmen. Der Erste, der sich auf der 4,318 km langen Bahn zeigte, war Alfa Romeo-Nachwuchshoffnung Antonio Giovinazzi, der allerdings schnell Gesellschaft von Toro Rosso-Talent Alex Albon bekam.
Der Rookie aus der Red Bull-Nachwuchstruppe wird den neunten WM-Lauf vom Ende des Feldes in Angriff nehmen müssen, weil er nun auch mit der neuesten Ausbaustufe der Honda-Antriebseinheit unterwegs ist, womit der das Kontingent an straffrei einsetzbaren Motorenteilen überschreitet. Und weil er dafür ohnehin zehn Plätze nach hinten rücken muss, nutzte sein Team die Chance, um ihm auf den Qualifying-Samstag einen weiteren Motor der dritten Version einzubauen – schliesslich kann der schnelle Londoner nicht weiter als bis auf den letzten Startplatz zurückversetzt werden.
Für die erste Rundenzeit des Tages sorgte sein Toro Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat, der mit seiner 1:07er-Zeit allerdings ein gemächliches Tempo anschlug. Vier Minuten später rückte mit Valtteri Bottas der erste der Top-Team-Fahrer aus. Der Finne, der nach seinem Crash am Vortag eine neue Aufhängung nötig hatte, setzte sich mit 1:05,510 min auch gleich an die Spitze der Zeitenliste.
Diese konnte er allerdings nicht lange für sich beanspruchen: Kaum gab Ferrari-Star Charles Leclerc Gas, leuchtete dessen Name ganz oben auf dem Zeitenmonitor auf. Der Monegasse war ganze sechs Zehntel schneller als der Mercedes-Kontrahent und auch sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel blieb auf seiner Runde mehr als zweieinhalb Zehntel langsamer.
Sehr viel schwieriger gestaltete sich das dritte freie Training für Red Bull Racing-Pilot Pierre Gasly, der nach 20 Minuten über fehlende Power klagte und die Box ansteuern musste. Dort fanden die Red Bull Racing-Mechaniker die Ursache für die Sorgen des Franzosen schnell: Die Software sorgte für Probleme, die allerdings schnell behoben werden konnten, wie Teamchef Christian Horner erklärte.
An der Spitze lieferten sich Leclerc und Bottas weiterhin ein Duell um die erste Position, in dem sich der 21-Jährige im roten Renner auf 1:04,275 min verbesserte. Bottas fand eine Antwort auf die Zeitenjagd des jungen Rennfahrers aus Monte Carlo und schaffte es nach Halbzeit, die Bestmarke auf 1:04,221 min zu drücken, nur um wieder von Leclerc mit 1:04,120 min verdrängt zu werden.
Auch Bottas’ Stallgefährte Lewis Hamilton schaltete sich in die Zeitenjagd ein, blieb aber eine Hundertstel langsamer als der Ferrari-Hoffnungsträger, der seinerseits als Erster die 1:04er-Marke durchbrach: Leclerc schaffte zwölf Minuten vor dem Ende der Session eine 1:03,987 min, während Vettel immer noch knapp mehr als zweieinhalb Zehntel auf die Spitzenmarke fehlte. Der vierfache Champion reihte sich damit auf Position 4 ein.
Vor ihm belegten Leclerc, Hamilton und Bottas die Positionen 1 bis 3. Dahinter belegten Verstappen, Lando Norris, Gasly, Carlos Sainz, Giovinazzi (der sich am Schluss noch den Frontflügel beschädigte) und Kvyat die restlichen Top-10-Positionen. Albon, Nico Hülkenberg, Räikkönen, Sergio Pérez, Romain Grosjean, Lance Stroll, Daniel Ricciardo, Kevin Magnussen, George Russell und Robert Kubica komplettierten die Zeitenliste.