Regeln 2021: Das F1-Feld soll näher zusammenrücken
F1-Sportchef Ross Brawn
In Silverstone kamen die GP-Fans wieder einmal auf ihre Kosten – harte Manöver, viele Rad-an-Rad-Duelle und kostspielige Fehler unterhielten die Zuschauer von der ersten bis zur letzten Runde. Dennoch täuscht das nicht darüber hinweg, dass die Leistungsunterschiede im aktuellen WM-Feld enorm sind.
Schaut man sich etwa die Qualifying-Leistung an, dann stellt man schnell fest, dass die Pole-Runde von Valtteri Bottas mehr als drei Sekunden schneller ausfiel als der schnellste Versuch von Williams-Schlusslicht Robert Kubica, der auf dem 20. und somit letzten Platz landete. Die Formel-1-Verantwortlichen sind sich einig: Dieser Abstand ist zu gross.
Verringert werden soll er durch einige Regelanpassungen, wie Formel-1-Sportchef Ross Brawn erklärt. Der Brite beteuert auf «Formula1.com»: «Im Moment haben wir nur drei Teams, die Rennsiege einfahren können, mehr gibt’s nicht. Aber wir wollen die Weichen stellen, um in den nächsten Jahren eine Situation zu schaffen, in der ein richtig gutes, anständig finanziertes Team für viel Wirbel sorgen kann. Genau das wollen wir erreichen.»
«Derzeit macht es keinen grossen Unterschied, wenn du als Mittelfeldteam einen Charles Leclerc oder Max Verstappen in deinem Cockpit hast. Doch das soll sich ändern», betont der Ingenieur. Und der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikchef erklärt, dass dies unter anderem auch durch ein strenges Aerodynamik-Regelwerk geschehen soll.
Brawn weiss, dass die Idee bei den klugen Köpfen der Formel 1 nicht gut ankommt. Er räumt denn auch ein: «Wenn man sich die Freiheiten anschaut, die den Teams derzeit eingeräumt werden, wird das zweifelsohne frustrierend werden. Aber wir wollen, dass sie sich sagen: ‚Die Regeln sind für alle Gleich und wenn wir einen besseren Job als die Konkurrenz machen, dann werden wir halt statt zwei Sekunden nur zwei Zehntel schneller sein.»