Otmar Szafnauer, Racing Point: Punkte in allen Rennen
Otmar Szafnauer (Mitte) mit Formel-1-Geschäftsleiter Sean Bratches (links) und Sergio Pérez
Der Force-India-Rennstall aus Silverstone hat in den vergangenen Jahren vorbildliche Arbeit geleistet, jahrelang zeigte die Formkurve nach oben: Siebter Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal 2012, dann 2013 und 2014 jeweils Platz 6, 2015 Steigerung auf Rang 5, bevor das Team 2016 und 2017 nur die drei Top-Teams vor sich hatte – vierter Platz bei den Marken, das war in Sachen Effizienz weltmeisterlich.
2018 schrammte der Rennstall am Kollaps vorbei und musste unter Gläubigerschutz gestellt werden. Mit neuen Besitzern – einer Geschäftsgruppe um den Unternehmer Lawrence Stroll – geht es aufwärts, aber im hartumkämpften Mittelfeld ist der heute Racing Point genannte Rennstall auf Rang 8 abgesackt. Grund: Nach gutem Saisonstart (Punkte in den ersten vier Rennen) folgte eine Flaute, mit nur einem Neunten Platz in sechs WM-Läufen.
Teamchef Otmar Szafnauer (55) lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner sagt: «Wir haben in den vergangenen Monaten gesät, jetzt wird es langsam Zeit für die Ernte. Wir haben in Sachen Aerodynamik viel getan und versprechen uns davon für die kommenden Rennen eine Menge. Wir glauben fest, dass wir in der zweiten Saisonhälfte wesentlich stärker auftreten. Wir wollen auf die Gegner Boden gutmachen, indem wir bei allen ausstehenden Grands Prix 2019 Punkte einfahren.»
Rang 4 hält derzeit McLaren, mit 82 Punkten. Das Traditions-Team dürfte für Racing Point ausser Reichweite sein. Aber ab Rang 5 ist alles möglich. Den hält derzeit Toro Rosso mit 43 Zählern, gefolgt von Renault (39), Alfa Romeo-Sauber (32), dann Racing Point (31), dahinter liegen Haas (26) und abgeschlagen Williams (1).
Auch der 167fache GP-Teilnehmer Sergio Pérez ist bester Dinge. Der 29jährige Mexikaner sagt: «Wir sind gut aufgestellt, und Spa-Francorchamps ist der beste Ort, um nach der Sommerpause wieder loszulegen. Wir Piloten lieben die Strecke, weil sie schwierig ist, und normalerweise erleben wir spannende Rennen, nicht zuletzt wegen des launischen Wetters.»
Die Glanztaten von Pérez in Belgien: Achter 2014, Fünfter 2015, 2016 und 2018. Der Mittelamerikaner braucht dringend ein Erfolgserlebnis: Seit dem Strassen-GP von Baku Ende April 2019 ist er nicht mehr unter die besten Zehn gefahren!