Toto Wolff: «Mit Ferrari musst du immer rechnen»
Toto Wolff und Sebastian Vettel
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton wunderte sich nach dem Abschlusstraining zum Nacht-GP von Singapur: «Woher kommt dieser Speed von Ferrari? Wir dachten eigentlich, dass sie sich hier eher schwertun würden, dass Singapur nicht unbedingt ihre Piste ist.»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hingegen meint: «Wenn man sich die Runde von Charles in Ruhe ansieht, dann erkennt man schnell – sie war ziemlich wild. Er hatte einen Schreckmoment in der dritten Kurve und einen weiteren in Kurve 11. Wenn du dann mit solch einer Runde dennoch auf Pole-Position stehst, dann zeigt dies – mit Ferrari musst du immer rechnen, offenbar haben sie ein sehr gutes Auto.»
«Ferrari war zwar bis nach der Sommerpause ohne Saisonerfolg, aber sie hatten schon zuvor einige ganz starke Rennen. Aus unterschiedlichen Gründen hatte es einfach mit dem Sieg nicht geklappt. Vor dem Wochenende hier wurde fortlaufend gesagt, dass wir die Favoriten seien, dass alles auf ein Duell zwischen uns und Red Bull Racing hinauslaufe, dass es für Ferrari zu viele Kurven und zu wenige Geraden gebe.»
«Aber ich mahne immer zur Vorsicht. Gewiss, Singapur ist ein aussergewöhnlicher Kurs, und vielleicht hat Ferrari auch etwas Glück gehabt, aber das Glück macht man sich selber. Ferrari musst du immer auf dem Radar haben.»
«Wir hingegen müssen uns schon fragen, ob wir alles richtig gemacht haben. Die Antwort: nicht vollständig, nein. Wir haben es nicht geschafft, das Beste aus den Reifen zu holen. Die Fahrer haben berichtet, dass die Haftung manchmal gut war, manchmal nicht. Und als es um die Wurst ging, waren wir nicht in Bestform.»
«In Singapur dreht sich viel darum, wie gut Front- und Hinterreifen aufgewärmt werden, wie balanciert das Auto ist. Wir hatten hier schon Tage, an welchen wir etwas ratlos waren, und wir hatten Tag, da lief es hervorragend. In Singapur musst du das Unerwartete erwarten.»