Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pierre Gasly (Red Bull): «Will nicht an 2020 denken»

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Pierre Gasly ist von Red-Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko von Red Bull Racing zurückversetzt worden zu Toro Rosso. Der Franzose muss sich neu bewähren, sagt aber: «Ich will nicht an 2020 denken.»

In der Sommerpause hat Red Bull den Franzosen Pierre Gasly bei Red Bull Racing ersetzt, durch Alex Albon. Seither ist der Thai-Brite zu den Rängen 5 (Belgien), 6 (Monza) und 6 (Singapur) gefahren. Gasly sitzt wieder im Toro Rosso. GP-Sieger Daniel Ricciardo sagte: «Das war klar, Red Bull musste handeln.»

Es war viel passiert an jenem Donnerstag vor dem Belgien-GP: Valtteri Bottas bleibt bei Mercedes, Esteban Ocon zieht zu Renault, Kimi Räikkönen ist verletzt. Da geriet beinahe in Vergessenheit, dass Red Bull in der Sommerpause einen Cockpit-Tausch vorgenommen hatte – Pierre Gasly wegen mangelnder Leistungen von Red Bull Racing zu Toro Rosso, Alex Albon von Toro Rosso zu Red Bull Racing. Was meint der langjährige Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo zu all dem? «Als unfair würde ich diesen Schachzug nicht bezeichnen. Red Bull musste handeln. Nichts gegen Pierre, ich mag ihn, und klar ist es nicht schön, wenn jemand so verschoben wird. Aber die Realität sieht doch so aus: Red Bull gab ihm ein halbes Jahr, um annähernd auf den Speed von Max Verstappen zu kommen, und offenbar gab es zu wenig Entwicklung oder Fortschritt.»

«Verstappen zeigt anhaltend, was mit diesem Auto möglich ist. Er gewinnt Rennen, er kommt ständig unter den ersten Fünf ins Ziel. Ich weiss, wie es ist, wenn du im Red-Bull-System bist. Da wird eben sehr viel von dir erwartet. Und wenn der Erfolg ausbleibt, dann wird eine andere Lösung gesucht. Das Ganze kam gewiss nicht überraschend, und ich bin mir ganz sicher, dass auch Pierre den Verdacht hatte, dass eine Änderung kommen könnte.»

Albon hat bislang seine Sache sehr gut gemacht, Gasly erreichte nach seiner Rückkehr zu Toro Rosso die Plätze 9 (Belgien), 11 (Monza) und 8 (Singapur). Im Anschluss an den Nacht-GP im asiatischen Stadtstaat sagte er: «Inzwischen fühle ich mich wohl im Wagen, und auch die Arbeit mit meinen Technikern läuft reibungslos. Ich kann mit dem Wagen jetzt das machen, was ich von einem Renner spüren will. Es geht aufwärts, und diesen Trend will ich fortsetzen.»

«Ich konnte das Rennen von Singapur geniessen. Ich hatte einige feine Duelle, und wenn du auf einer Piste vorrücken kannst, auf welcher das Überholen als so schwierig gilt, dann macht das einfach Laune.»

Red-Bull-Chefberater Dr. Helmut Marko hat Gasly klargemacht: Er muss sich frisch bewähren, aber er hat auch alle Möglichkeiten, eines Tages wieder zu Red Bull Racing hochzurücken.

Gasly meint: «Ich will nicht an 2020 denken. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Job. Ich weiss, dass ich hier nur stärker werden kann, meine Leistungen werden konstant besser. Mir ist auch klar: Mein erster Gegner ist mein Stallgefährte Daniil Kvyat, den muss ich schlagen.»

«Ich lese nicht mehr, was über mich geschrieben wird, es ist zu viel. Ich muss mich auf meine Arbeit ausrichten. Wenn ich hier einen guten Job mache, dann wird sich meine Zukunft von alleine lösen.»

Mit Stand Singapur ist die Ausgangslage: Wenn Alex Albon weiterhin auf einem solchen Niveau fährt, dann sitzt er auch 2020 im zweiten Red Bull Racing-Honda neben Max Verstappen. Und das Toro-Rosso-Duo bliebe unverändert – Pierre Gasly und Daniil Kvyat.


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