Sotschi: Verstappen vorne, was ist mit Mercedes?
Max Verstappen
Max Verstappen fährt im zweiten freien Training in Sotschi die Bestzeit. Charles Leclerc hält mit, Mercedes liegt allerdings erneut zurück.
Ferrari hat auch im zweiten freien Training vor dem Russland-GP die gute Form bestätigt. Die Bestzeit schnappte sich allerdings Max Verstappen. Im Renner von Red Bull Racing fuhr der Niederländer am Freitagnachmittag in 1:33,162 Minuten die schnellste Runde.
Charles Leclerc, der in der ersten Session die Bestzeit gefahren war, benötigte 1:33,497 Minuten und reigte sich mit 0,335 Sekunden Rückstand auf Platz zwei ein.
Ferrari macht einen guten Eindruck, auch wenn Sebastian Vettel in 1:34,201 Minuten «nur» Fünfter wurde. Seine schnellen Quali-Runden bekam er allerdings nicht sauber hin.
Und Mercedes? Hinter den Silberpfeilen steht noch ein Fragezeichen. Was die Zeiten betrifft, blieben Valtteri Bottas und Lewis Hamilton hinter dem Spitzenduo zurück. Bottas hatte 0,646 Sekunden Rückstand auf Verstappen, Hamilton 0,798 Sekunden.
Sechster wurde etwas überraschend Pierre Gasly im Toro Rosso, vor Sergio Pérez (Racing Point), Nico Hülkenberg im Renault und Lance Strolol (Racing Point). Zehnter wurde Alex Albon im zweiten Red Bull.
Legt Ferrari nach?
Großes Thema in Sotschi: Legt Ferrari nach? Und was würde das bringen?
Erst einmal nicht viel, denn die Roten liegen in der Konstrukteurs-WM 133 Punkte hinter Mercedes. In der Fahrer-WM führt Hamilton recht komfortabel, er hat 96 Punkte Vorsprung auf Leclerc und 102 auf Vettel 96. 65 sind es auf seinen eigenen Teamkollegen.
«Wir versuchen, jedes einzelne Rennen zu gewinnen. Es geht nicht um den Titel. Wir schauen von Rennen zu Rennen», sagte Teamchef Mattia Binotto.
«Ich denke, in diesem Jahr wird es für uns sehr, sehr schwer, die Dinge noch einmal zu drehen. Aber wir kämpfen weiter, denn alles, was wir in diesem Jahr lernen, hilft uns auch für das nächste», sagte Vettel.
Leclerc wieder vorne
In der ersten halben Stunde bestimmte wieder Ferrari das Tempo, Leclerc setzte sich erneut an die Spitze. Er war bereits im ersten Training der schnellste Fahrer.
Gute 50 Minuten vor dem Ende wurde es zum ersten Mal richtig spannend, denn die Teams bereiteten die Qualifying-Schüsse vor. Hieß: Die weichen Reifen wurden aufgezogen, wenig Sprit im Tank und ab ging‘s auf Bestzeit-Jagd.
Ferrari legte vor mit Leclerc und Vettel. Der Monegasse verbesserte sich um über eine halbe Sekunde (1:33,497), der Deutsche hingegen musste seine schnellen Runde zweimal abbrechen.
Verstappen legte anschließend nach: Mit seiner ersten schnellen Runde kam er auf eine 1:33,162 Minuten und war 0,3 Sekunden schneller als Leclerc.
Mercedes langsamer
Und Mercedes? Fuhr zunächst hinterher, Hamilton hatte fast eine Sekunde Rückstand auf Verstappen, blieb nur knapp vor Vettel, der seine Zeit im dritten Versuch rausquetschte. Bottas wiederum war anschließend nur 0,2 Sekunden schneller als Hamilton.
Von den Spitzenpiloten musste Albon derweil eine Pause einlegen, er hatte sich an einem Randstein seinen Unterboden beschädigt.
Knapp eine halbe Stunde vor dem Ende begannen die Teams dann mit den Longruns. Ferrari und Red Bull (mit Verstappen) gaben auch hier den Ton an, und die Silberpfeile hinkten auch hier hinterher.
«Unser Auto funktioniert»
Bei Red Bull Racing ist man zufrieden. Auch wenn alle vier Fahrer strafversetzt werden, Verstappen, Albon und Pierre Gasly müssen fünf Plätze zurück, Daniil Kvyat muss sogar ans Ende des Feldes.
«Unser Auto funktioniert wieder. Wir waren im letzten Jahr im Rennen sehr schnell, mussten aber aus der letzten Reihe starten. Diesmal sind es nur fünf Plätze. Ich glaube, dass Mercedes noch etwas in petto hat. Aber unser Grundspeed ist sehr gut. Ich glaube, dass wir vorne mitfahren können», sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko.