Sebastian Vettel: «Das ist nicht der beste Ferrari»
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton
Hätten wir diese Frage im Juli gestellt, dann hätte man uns wohl ausgelacht: Gewinnt Ferrari nach der Sommerpause alle restlichen Rennen der Saison 2019? Nach der vierten Pole-Position hintereinander von Charles Leclerc und nach den Ferrari-Siegen in Spa-Francorchamps, Monza und Singapur ist es wahrscheinlich – Ferrari gewinnt weiter. Denn der Renn-Speed der Roten im freien Training hatte es auch hier in sich.
Also ein Durchmarsch von Ferrari? Sebastian Vettel meint: «Wir müssen auf dem Teppich bleiben. Klar haben wir Fortschritte gemacht mit diesem Wagen, aber wir müssen auch sehen – Mercedes hatte in Singapur aus meiner Sicht das schnellere Auto, aber auf dem Strassenkurs ist es eben ganz schwierig zu überholen. Mal sehen, was hier in Russland am Sonntag mit den unterschiedlichen Strategien passiert. Wir starten ja auf den weichen Pirelli, Mercedes fährt auf mittelhaften Reifen los.»
Ist das der beste Ferrari, den Vettel je pilotiert hat? «Ich glaube, wir haben es geschafft, den Wagen seit Beginn der Saison erheblich zu verbessern. Wir begannen damals im Winter zwar im Hoch, aber zum Saisonstart kamen wir auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir haben inzwischen verstanden, was wir mit diesem Auto machen müssen, und das Evo-Paket für Singapur war ein grosser Schritt nach vorne. Aber der 2017er Ferrari war das bessere Auto.»
Vettel fährt seit Frühsommer in der Quali dem jungen Leclerc hinterher. Wo verliert der vierfache Champion die Zeit? «In der Quali ist bei mir nicht alles reibungslos verlaufen, das ist ein Teil der Erklärung. Ein anderer Teil besteht darin, dass Charles ab und an einfach schneller ist. Es ist überall ein bisschen, es gibt da kein Muster in der Art von – Leclerc ist in einer bestimmten Sorte von Kurven besser. Ich bin näher dran. Und Sorgen macht mir das alles nicht. Ich fühle mich im Wagen immer wohler, und mein Renn-Speed stimmt.»
«Wir hatten ein etwas seltsames Abschlusstraining. Im ersten Quali-Teil kamen ein paar Mal gelbe Flaggen in die Quere. Aber bis Q3 begann, lief es gut. Ich fühlte mich gut im Wagen, ich hatte aber auch den Eindruck, da hätte man noch mehr herausholen können.»