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Lewis Hamilton neckt Ferrari: «Teamwork ganz zentral»

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas, Lewis Hamilton und Charles Leclerc nach dem Russland-GP in Sotschi

Valtteri Bottas, Lewis Hamilton und Charles Leclerc nach dem Russland-GP in Sotschi

​Der Haussegen hängt schief bei Ferrari, da kann Teamchef Mattia Binotto noch lange gut Wetter machen. Lewis Hamilton neckt die Italiener: «Gutes Teamwork ist für einen Rennstall ganz zentral.»

Es war eine heisse Frage an Charles Leclerc, nach diesem turbulenten Grossen Preis von Russland: «Hast du noch Vertrauen in Sebastian Vettel?» Die Frage basierte darauf, dass der Heppenheimer keine Lust hatte, der Aufforderung des Ferrari-Kommandostand nachzukommen, dem jungen Leclerc die Führung zu geben.

Leclerc sagte: «Am gegenseitigen Vertrauen hat sich nichts geändert. Seb und ich müssen einander vertrauen können. Denn das ist üblicherweise zum Wohl des Rennstalls. Du musst in bestimmten Situationen auf den Anderen zählen können und umgekehrt. Vertrauen ist wichtig, und es ist noch da.»

In der Medienrunde mit Weltmeister Lewis Hamilton wurde der Engländer gefragt, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen zwischen zwei Stallgefährten sei.

Der fünffache Formel-1-Weltmeister gab zur Antwort: «Teamwork ist ganz zentral. Wir arbeiten zusammen, also geht es um Respekt. Und ich darf behaupten – zwischen Valtteri und mir war vom ersten Tag an Respekt da.»

«Wir reden ganz offen über verschiedene Szenarien. Und Valtteri hat sich in diesen Szenarien immer hochachtungsvoll verhalten. Es ist wesentlich, dass wir uns beide so verhalten. Und ich glaube wirklich, wir machen das auch.»

Allerdings ist das auch leichter, wenn der Team-Leader seinem sechsten Titel entgegenstrebt, mit 322 Punkten gegen 249 von Bottas, da sind die Rollen verteilt. Bei Ferrari steht es zwischen Leclerc und Vettel 215:194.

Apropos WM-Titel: Auf die Frage, wie Bottas den Hamilton-Express aufhalten wolle, meint der fünffache GP-Sieger: «Wenn du Lewis über eine ganze Saison schlagen willst, dann muss ich alle Aspekte beleuchten, da darf ich nichts unversucht lassen. Ich arbeite mit meinen Ingenieuren hart daran, mich Schritt um Schritt zu verbessern. Ich hoffe, diese Arbeit wird Früchte tragen.»

Bottas schien zu Beginn der Saison Hamilton die Stirn bieten zu können: Er gewann zwei der ersten vier Rennen (Melbourne und Baku), allerdings konnte er seither keinen GP-Triumph hinzufügen. Hamilton hingegen kann bereits acht Saisonsiege vorweisen. Der Finne gibt zu: «Es gab Situationen, in welchen es Lewis leichter gefallen ist, sich hinter einem Gegner zu halten. Er konnte zügiger aufschliessen und besser attackieren. Zusammen mit meinen Leuten suchen wir nach Verbesserungen, wie mir da auch gelingt. Das ist gewiss eine der Stärken von Lewis, und da muss ich zulegen.»

Valtteri Bottas will nicht mehr der liebe, knuffige Team-Player sein mit dem Verlierer-Image. «Nach der Saison 2018 war ich sehr verärgert über mich selber. Ich wollte Einiges anders machen. Ich habe nur eine Formel-1-Karriere, und ich habe mir geschworen – ich werde alles daransetzen, 2019 den besten Bottas zu zeigen.» In Australien hat Bottas das im Rennen geschafft. Zum neuen Bottas passte nicht nur der Bart, sondern auch der knackige Spruch an seine Kritiker, den der Finne nach seiner Siegesfahrt von Melbourne in den Funk knurrte. «Wenn immer es betrifft – *%§*%* euch!»

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