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Mythos Ayrton Senna: Fan-Festival in São Paulo

Von Mathias Brunner
​​Am 1. Mai 1994 haben wir Ayrton Senna verloren. Die Faszination für den Brasilianer hält bis heute an. Die Formel 1 ehrt den Superstar mit einem Fan-Festival in seiner Heimatstadt São Paulo.

Ich muss immer ein wenig schmunzeln darüber, wie verschwenderisch wir mit Superlativen umgehen. Heute wird zum Star erhoben, wer in einer zweitklassigen Seifenoper einen fehlerfreien Satz formulieren kann oder wer bei «Deutschland sucht den Superstar» (aha!) in die Motto-Show-Phase vorstösst. Wer dann gewinnt, bleibt über die Grenzen des deutschsprachigen Europas hinaus so gut wie unbekannt, RTL hin oder her. Pardon, aber Superstar definiere ich ein wenig anders.

Superstar ist für mich ein Mensch, der weltweit sofort erkannt wird; ein Mensch, der wirklich etwas geleistet hat; ein Mensch mit Ausstrahlung; ein Mensch wie Ayrton Senna. Der Brasilianer verströmte, was die Leute auch über Juan Manuel Fangio sagten – eine ganz bestimmte Aura. Wenn Fangio oder Senna den Raum betraten, drehten sich die Leute automatisch um. Wenn sie, übrigens beide mit der gleichen leisen Sprache, redeten, dann hörten die Menschen zu.

Im November ehrt die Formel 1 den dreifachenWeltmeister mit einem Fan-Festival in seiner Heimatstadt São Paulo. Das Fest findet im Ibirapuera-Park statt, am 9. November. Die GP-Fans werden moderne GP-Renner zu sehen bekommen, von Mercedes und Renault. Aber auch frühere Renner des grossen Südamerikaners, wie der 1984er Toleman TG184, mit dem er im Regen von Monte Carlo Zweiter wurde, oder jenen 1985er Lotus 97T, mit dem er in Estoril seinen ersten GP-Sieg eroberte, ebenfalls im Regen.

Formel-1-Weltmeister und Indy-500-Sieger Emerson Fittipaldi hat seine Teilnahme ebenso zugesichert wie der frühere Ferrari-Pilot Felipe Massa.

Ayrton Sennas Nichte Bianca freut sich: «Das wird für die Fans von Ayrton ein unvergesslicher Tag. Sie haben nicht oft die Gelegenheit, seine legendären Rennwagen aus der Nähe zu sehen.»

Formel-1-Geschäftsleiter Sean Bratches: «Ayrton Senna ist eine Legende, sein Vermächtnis ist immens und inspirierend. Es ist eine Ehre, die Formel 1 in seinem Namen in die Strassen von São Paulo zu bringen.»

Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Unfall bin ich Ende April 2019 dem Gelände des «Baku City Circuit» ein wenig spazieren gegangen. Wenn wir auf SPEEDWEEK.com den ganzen Tag versuchen, einen steten Strom interessanter Geschichten zu schreiben, dann muss zwischendurch auch mal der Kopf durchgelüftet werden.

Ich liess mich an Fanartikel-Ständen vorbeitreiben und blieb unweigerlich vor einem bestimmten stehen: Ayrton Senna. Noch heute sitzen auf den Tribünen der Formel-1-Rennen Fans mit einem Senna-Shirt oder Nacional-Käppi. Fanartikel von Senna laufen besser als viele Artikel heutiger Rennställe.

Noch heute bezeichnen ihn Weltmeister wie Lewis Hamilton und Fernando Alonso als Idol. Ich für meinen Teil bin einfach stolz, dass ich ihn bei seiner Arbeit beobachten durfte. Seine Quali-Runden waren unfassbar – wenn er zum Schluss des Trainings auf die Bahn ging, dann haben alle gewusst: Jetzt wird gleich etwas Magisches geschehen.

Das ist ein Superstar.

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