Glock: Vettel muss eine klare Linie vorgeben
Sebastian Vettel
Auch der kleine Sieg gegen den Teamkollegen ist Sebastian Vettel wohl nicht vergönnt. Der Ferrari-Star schied beim USA-GP in Austin aus und musste mit ansehen, wie Charles Leclerc Vierter wurde und seinen dritten WM-Platz verteidigte.
Der Monegasse hat zwei Rennen vor Schluss 249 Punkte, Max Verstappen 235 und Vettel 230. Klar: WM-Platz drei ist nur ein schwacher Trost, aber es wäre ein Erfolg gegen Leclerc, ein Statement, ein Momentum.
Denn in den vergangenen Monaten wurde viel spekuliert. Nicht nur über die Zukunft von Vettel, sondern auch über seinen Status bei Ferrari.
Kumpel Timo Glock findet das «völlig normal, dass ein Fahrer in Frage gestellt wird, wenn sein jüngerer Teamkollege erfolgreicher ist als er. Da ist es normal, dass die Presse Druck auf ihn ausübt und ihn anzählt. Das gehört in dem Sport dazu. Momentan kämpft er sich aber wieder zurück und hat gezeigt, dass er den Speed hat, wenn das Auto passt», so Glock bei t-online.
Viele Medien haben den Generationenwechsel bei Ferarri schon ausgerufen. Ob Leclerc Vettel in der kommenden Saison den Rang ablaufe, hänge laut Glock komplett vom Auto ab.
«Wenn das Auto nicht zu 100 Prozent für ihn passt, tut er sich schwer, das Niveau abzurufen. Da ist die Frage, wo die Entwicklung des Autos hingeht», so der DTM-Pilot. Sein Rat: «In den letzten Rennen muss er da jetzt eine klare Linie vorgeben und versuchen, die Entwicklung des Autos in seine Richtung zu treiben.»
Oft gibt es bei der Beurteilung einer Ära nur schwarz oder weiß. Geht Vettel 2020 auch leer aus und holt auch in seinem sechsten Jahr bei Ferrari den Titel nicht, gilt er laut Glock nicht automatisch als gescheitert.
«Da gehört auch die Arbeit von Ferrari dazu. Sie müssen ihm ein gutes Auto hinstellen. Wenn das gesamte Paket nicht stimmt, dann kann auch Vettel die WM nicht nach Italien holen. Denn gegen so eine Übermacht wie Mercedes ist ein Titel einfach verdammt schwierig», sagte er.