Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mattia Binotto (Ferrari): «Das wird komplett anders»

Von Mathias Brunner
​Sebastian Vettel schrammte an der Pole zum Grossen Preis von Brasilien vorbei, Charles Leclerc muss wegen seiner Strafe als 14. ins Rennen gehen. Was Ferrari-Teamchef Mattia Binotto dazu sagt.

Beinahe hätte sich Ferrari über eine weitere Pole-Position 2019 freuen dürfen, Sebastian Vettel fehlten am Ende gegen Max Verstappen lumpige 123 Tausendstelsekunden. Der Monegasse Charles Leclerc war nie ein Kandidat für den besten Startplatz: Weil in seinen Ferrari ein neuer 1,6-Liter-V6-Motor eingebaut werden musste, rückt er in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück – das bedeutet nach der viertschnellsten Quali-Zeit daher Startplatz 14.

Ferrari schickt den 22-Jährigen mit mittelharten Reifen auf die Reise, Teamchef Mattia Binotto dazu: «Der Hauptgrund besteht natürlich darin, dass Charles auf diesen Reifen im ersten Rennteil länger auf der Bahn bleiben kann und hoffentlich auf diese Weise vorrückt. Es gab jedoch noch einen zweiten Grund: Leclerc fühlte sich mit dieser Mischung sehr wohl, vor allem beim Gefühl mit der Vorderachse. Die mittelharten Reifen funktionieren sehr konstant, mit weniger Temperaturschwankungen als bei den weichen Pirelli.»

«Die Ränge 2 und 4 sind ein gutes Trainingsergebnis. Unsere Ausgangslage ist solide. Zudem haben wir hier in Brasilien oft Safety-Car-Phasen, da ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn die beiden Wagen auf verschiedenen Reifentypen unterwegs sind.»

«Bei Vettel haben wir uns gegen die Taktik von Leclerc entschieden, damit Sebastian fürs Rennen noch einen frischen Satz mittelharter Reifen hat. Ich bin angetan von Vettels Quali-Leistung, er hatte einen kleinen Fehler auf seiner besten Runde, ohne den hätte er vielleicht die Pole erringen können. Aber das soll die schöne Leistung von Max Verstappen nicht schmälern.»

«Wer immer aus der Pole-Position ins Rennen geht, ist für mich automatisch Favorit. Daher sehe ich Verstappen für den Grand Prix als unseren Gegner Nummer 1.»

«Wir müssen im Rennen auf alles gefasst sein und bei ungewöhnlichen Vorkommnissen wie mit einer Safety-Car-Phase reaktionsschnell das Richtige tun. Die Piste entwickelt sich ständig weiter, was die Haftung angeht, dieser Trend wird im WM-Lauf weitergehen. Und das wird sich auf die Fahrzeugbalance auswirken. In den vergangenen Rennen hatten wir mit übermässigen Reifenverschleiss zu kämpfen. Also haben wir uns am Freitag noch intensiver als sonst auf die Balance mit viel Sprit im Wagen konzentriert. Mal sehen, ob sich das bezahlt macht.»

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