Juwel in Abu Dhabi: Die teuerste Rennstrecke der Welt
Die Grand-Prix-Rennstrecke von Abu Dhabi ist das Kronjuwel der Formel 1 – wie wir anhand einiger Fakten zum WM-Finale eindrucksvoll zeigen können. Der Yas Marina Circuit gilt mit Baukosten von mindestens 500 Mio Euro als teuerste Formel-1-Strecke der Welt. Inoffizielle Quellen sprechen gar von Kosten jenseits der 1-Milliarde-Grenze. Die Pistenbetreiber selber haben sich zum finanziellen Aufwand nie geäussert.
Was sie zugeben: Von 2007 bis 2009 arbeiteten 14.000 Fachkräfte am Bau der Rennbahn. Und dies lediglich an der Formel-1-Strecke. Zur gleichen Zeit arbeiteten an verschiedenen weiteren Bauprojekten auf der Insel Yas mehr als 40.000 Arbeiter!
Der Grosse Preis von Abu Dhabi wird 2019 zum elften Mal ausgetragen. Seit 2009 hatten wir fünf verschiedene Sieger: Lewis Hamilton (2011, 2014, 2016 und 2018), Sebastian Vettel (2009, 2010 und 2013), Kimi Räikkönen (2012) sowie Nico Rosberg (2015) und Valtteri Bottas (2017).
Der Yas Marina Circuit ist die erste Strecke, bei welcher die Boxen von Anfang an mit Air Condition ausgerüstet wurden.
Fünf Mal in bisher zehn Abu-Dhabi-GP ist das Rennen von der Pole-Position aus gewonnen worden (von Sebastian Vettel 2010, Nico Rosberg 2015, Lewis Hamilton 2016 und 2018 sowie Valtteri Bottas 2017). 2009, 2011, 2013 sowie 2014 wurde der GP-Sieg vom zweiten Startplatz aus erobert (Vettel, Hamilton, Vettel, Hamilton), 2012 von Startplatz 4 aus (Räikkönen).
Während an vielen Strecken von Jahr zu Jahr Retuschen an der Pistenführung vorgenommen werden, präsentiert sich der Yas Island Circuit seit 2013 so gut wie unverändert.
Abu Dhabi ist der einzige Grand Prix, der vom Sonnenuntergang in die Nacht führt.
Gleich neben der Rennstrecke liegt die «Ferrari World», mit 8 Hektar der weltgrösste überdachte Themenpark der Welt. Mehr als 20 Attraktionen drehen sich ganz um die Faszination Ferrari.
Gemäss Google-Earth-Messungen weist Abu Dhabi zusammen mit drei anderen Rennstrecken die längste Gerade auf – rund 1,2 Kilometer. Auch in Baku, Shanghai sowie in Mexiko-Stadt geht es so lange mit Vollgas voran.
Abu Dhabi ist die einzige Formel-1-Strecke, bei welcher die Boxenausfahrt unter der Piste hindurch verläuft, dies zudem unter Meeresspiegel.
Der Yas Marina Circuit ist die einzige Formel-1-Rennbahn, auf welcher alle 60.000 Sitzplätze überdacht sind. Das WM-Finale gilt auch in diesem Jahr als ausverkauft.
Der Yas Marina Circuit ist ferner die einzige Formel-1-Strecke, bei welcher eine Auslaufzone unter den Tribünen hindurchführt (am Ende der Gegengeraden).
Die arabische Rennstrecke ist aber nicht die einzige, welche unter einem Hotel durchführt. Das machte schon Monaco vor. Allerdings ist das «Yas Viceroy Abu Dhabi Hotel» das Erste, welches im Rahmen eines Rennstreckenbaus über eine Piste platziert wurde.
Wenn wir schon vom aufregend gestalteten Hotel reden: Die 5.389 LED-Fassadenelemente können mit verschiedenen Farben gesteuert werden und sogar Wellen- oder Windmuster imitieren. Oder sie zeigen eine karierte Flagge, wenn der Grand Prix zu Ende ist.
Der Yas Marina Circuit ist einer von fünf WM-Kursen, welcher im Gegenuhrzeigersinn befahren wird (neben Interlagos, Baku, Austin und Singapur).
Die Hausfarbe Blau des Yas Marina Circuit soll an die Farbe des Meeres im arabischen Golf erinnern. Der Farbton wurde als «Yas Blau» eingetragen, in Fachkreisen heisst er hingegen Pantone 321.
Jedes Jahr machen sich vor der Rückkehr des Formel-1-Trosses die Maler an die Arbeit: Bis zu drei Tonnen Farbe werden aufgetragen, um die Piste wie neu aussehen zu lassen. Eine halbe Tonne alleine wird auf die Randsteine aufgetragen. Dabei wurden die Maler mit Schrittzählern ausgerüstet: Rekordhalter ist eine Fachkraft mit 42 Kilometern, bis die Arbeit fertig war.
Mit Hochdruckreinigern wird in der Woche vor dem Rennen Sand von den Tribünen gefegt, ein Gärtnertrupp kümmert sich um die 800 Palmen und 150.000 Blumen auf der Rennanlage.
Yas ist eine von 200 Inseln, welche zu Abu Dhabi gehören. Sie ist 7,7 Kilometer lang und 6,2 Kilometer breit und hat eine Fläche von 25 Quadratkilometern, das ist ungefähr zwölf Mal so gross wie Monaco.