Lewis Hamilton: Auch im Ferrari vorne dabei
Nach dem siebten Saisonsieg von Mercedes in Kanada glaubten viele Fans: Die Saison sei so gut wie gelaufen, Dauer-Weltmeister Mercedes werde mit Lewis Hamilton und auch in der Markenwertung die Titel quasi im Spaziergang erfolgreich verteidigen. Aber so einfach war es dann doch nicht. Es begann ein Sommerhoch von Ferrari, und auch Red Bull Racing-Honda wurde siegfähig. Zum Schluss der Saison hin zeigten die Silberpfeile wieder mehr Schärfe, und Hamilton hat seine grandiose Saison mit einem Sieg in Abu Dhabi gekrönt.
Noch während die Saison lief, wurde kontrovers darüber spekuliert, ob Hamilton nicht vielleicht mit einem Wechsel liebäugle und was Lewis wohl in einem Ferrari ausrichten könnte. Marco Tronchetti Provera, der 71jährige CEO von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli, ist davon überzeugt – eine ganze Menge.
In der Sendung «La Politica nel pallone» des Radiosenders GR Parlamento meint der Mailänder: «Lewis Hamilton ist ein herausragender Fahrer, er wäre auch in einem Ferrari vorne dabei. Aber gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, welche Qualitäten Sebastian Vettel und Charles Leclerc besitzen. Würde Hamilton zu Ferrari wechseln, dann würde sich nicht alles komplett verändern, denn Ferrari hat in vielen Rennen zeigen können, welch tolle Piloten sie heute schon haben.»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist davon überzeugt, dass Hamilton «zu 75 Prozent bei Mercedes bleibt. Über die anderen 25 Prozent habe ich keine Kontroll.»
Aber der Wiener bleibt ganz entspannt: «Als Binotto sich sehr nett über Hamilton geäussert hat, sass ich gleich neben Mattia. Es liegt an uns, den Piloten ein tolles Rennauto hinzustellen. Wenn wir das schaffen, dann ziehen wir auch weiterhin Spitzenpiloten an. Alles deutet für mich darauf hin, dass es mit Lewis weitergeht, aber es passieren im Leben auch Dinge, die keiner erwartet. Ich bleibe da in alle Richtungen offen. Meine Priorität besteht darin, diese tolle Reise mit Lewis weiterzuführen.»
Wie schnell will Wolff Verhandlungen mit Hamilton zum Abschluss bringen? «Es gibt keine Frist. Ich sehe auch kein Problem darin, dass wir das so bald nicht unter Dach und Fach bringen. Bis dahin ist ja noch ein Jahr. Ob wir im April, Juni oder Oktober 2020 wissen, wer 2021 für uns fahren wird, das ist mir nicht wichtig.»