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Ferrari und Mick Schumacher: Hohe Erwartungen

Von Mathias Brunner
Mattia Binotto und Mick Schumacher

Mattia Binotto und Mick Schumacher

​Ferrari-Junior Mick Schumacher hat seine erste Formel-2-Saison als Zwölfter abgeschlossen und fährt 2020 eine weitere Saison für Prema. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Wir haben hohe Erwartungen an ihn.»

Mick Schumacher ging als Formel-3-Europameister in seine erste Formel-2-Saison. Die Ergebnisse sind durchmischt: Der 20jährige Schumacher konnte das Sprintrennen von Ungarn für sich entscheiden, er ist bei 22 Rennen neun Mal in die Punkte gefahren. Er hat aber auch viel Lehrgeld bezahlt.

In Abu Dhabi sagte er einer kleinen Medienrunde, darunter SPEEDWEEK.com: « Wir hatten sehr gute Rennen, auch Rennen, in welchen ich selber erstaunt war, wie gut es lief, wie Österreich oder Italien. Ich habe besser gelernt, die Reifen am Leben zu erhalten. Um zum Schluss eines Rennens noch zulegen zu können, wenn die Gegner Mühe haben. Am Anfang der Saison tat ich mich schwer, da den Kniff zu finden. Ab da ging es nach oben.»

«Mit meinen Qualifyings bin ich recht zufrieden. Vielleicht jetzt weniger, was die reinen Ergebnisse angeht, weil es doch Situationen gab, in welchen ich Fehler machte oder wir strategisch nicht die beste Entscheidung trafen, was das Ansetzen der schnellen Runde angeht. Aber das Fahrgefühl stimmt, und wir hatten den Speed, um regelmässig in den besten Fünf zu fahren. Das war positiv.»

«Eher anders vorgestellt hatte ich mir die Auswirkungen des freien Trainings. Wir kommen extrem wenig zum Fahren. Das ist in dieser Meisterschaft ganz schwierig. Wir fahren 45 Minuten freies Training, dann geht es in die Quali, die eine halbe Stunde dauert, und schon kommt das erste Rennen. Wenn man alles zusammenrechnet, ist das wenig. 2020 werden die Testfahrten auch noch gekürzt. Ich gehe aber davon aus, dass mir das alles in der kommenden Saison leichter fallen wird, weil ich den Wagen kenne, die Strecken, die ganzen Abläufe.»

«Ich freue mich, dass ich im gleichen Team weiterfahren kann. Klar wäre der Schritt in die Formel 1 schön gewesen. Aber ich sehe es als Vorteil, noch ein Jahr Formel-2-Erfahrung zu sammeln, zumal wir schon 2020 Niederquerschnittreifen fahren, die Formel 1 zieht 2021 dann nach. Mehr Erfahrung, das kann für mich nur positiv sein. Mein Ziel ist es, mit den Besten mitzuhalten, wenn nicht an der Spitze zu fahren.»

Mick Schumacher ist Mitglied der Fahrer-Akademie von Ferrari, daher beobachtet Teamchef Mattia Binotto genau, was der junge Deutsche macht. Bei einem Medientermin in Maranello sagt der Italiener: «Wenn die Formel 1 im Jahre 2021 mit einer neuen Modellgeneration antritt, dann wird es wichtig sein, Piloten mit Erfahrung in unseren Autos zu haben. Wird Mick eines Tages Kandidat für die Formel 1 sein? Da bin ich mir ziemlich sicher. Wir haben hohe Erwartungen an ihn in der kommenden Saison.»

Ein möglicher Karriere-Fahrplan für Mick Schumacher könnte so aussehen: Nach einer guten Formel-2-Saison Aufstieg in die Formel 1, 2021 möglicherweise bei Ferrari-Partner Alfa Romeo-Sauber.

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