David Coulthard: «Warum sollte Hamilton zu Ferrari?»
David Coulthard
Die Schlagzeilen waren allen Beteiligten sicher, als die Nachricht über die Gespräche zwischen Lewis Hamilton Ferrari-Präsident John Elkann die Runde machte. Was lange nur als Gerücht kursierte, wurde von Louis Camilleri schliesslich vergangenen Monat in einer Medienrunde in Maranello bestätigt.
«Ich glaube, es ist herausgekommen, dass Lewis Gespräche mit unserem Präsidenten geführt hat», erklärte der Ferrari-CEO freimütig. «Das war bei einem gesellschaftlichen Anlass, und ich glaube, das Ganze wurde ein wenig wichtiger gemacht als es war. Sie haben halt gemeinsame Freunde», fügte er eilends an.
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff reagierte denn auch gelassen auf die Spekulationen um seinen Goldjungen. Ende November beteuerte er bereits: «Ich habe kein Problem damit, wenn Lewis mit Ferrari redet. Wir leben in einer freien Welt, und jeder muss in seiner Karriere Entscheidungen treffen, die er für die richtigen hält. Das gilt auch für Rennfahrer. Ein echter Racer versucht immer, ins beste Auto zu kommen, und das beste Auto zieht die besten Piloten an. So geht das eben in dieser Branche.»
Genau deshalb glaubt Coulthard auch nicht an an einen Wechsel des sechsfachen Weltmeisters zu Ferrari. Gegenüber Reuters betonte er an der Autosport International Show: «Ich hatte nie das Gefühl, dass Lewis irgendwo anders hingeht. Ich bin mir sicher, dass er mit Ferrari spricht, aber er war immer nur bei Mercedes, wieso sollte er das ändern?»
Ausserdem könne der Brite mit den Emotionen, die eine Verpflichtung als Ferrari-Pilot mit sich bringt, wohl nicht viel anfangen, glaubt der Schotte. «Ich denke, er fühlt sich im englischsprachigen Raum sehr wohl, er hat die USA für seine Freizeit und Grossbritannien fürs Racing», vermutet Coulthard, der auch finanziell keinen Grund zum Wechsel sieht: «Wieso sollte er es tun? Wegen des Geldes? Er hat genug davon.»
Der 48-Jährige glaubt, dass Hamilton noch ein paar Jahre im Silberpfeil sitzen wird. «Damit hätten wir die besten Voraussetzungen für eine weitere goldene Ära in der Formel 1», ist sich der 13-fache GP-Sieger, der heute als TV-Experte im Fahrerlager unterwegs ist, sicher.