Zandvoort: Formel-1-Teams tappen im Dunkeln
In Zandvoort entsteht eine echte Mutstrecke
Während die Vorfreude auf das GP-Comeback in Zandvoort bei den Formel-1-Fans gross ist, wurden im Fahrerlager der Königsklasse bereits einige kritische Stimmen laut. Beanstandet wird dabei nicht nur die problematische Zufahrt, die lange Staus befürchten lässt, sondern auch die Streckenführung. Denn bisher galt die Zandvoort-Piste nicht gerade als überholfreundlich.
Doch das wird sich durch einige Anpassungen und Baumassnahmen ändern, ist sich Dino Zaffelli sicher. Der Chef des italienischen Strecken-Designbüros Dromo, das mit den Änderungen der von John Hugenholtz entworfenen Traditionsbahn beauftragt wurde, erklärte im «De Telegraaf»-Gespräch: «Man hört immer, dass man in Zandvoort nicht am Vordermann vorbeikommen kann, aber genau deshalb wurden wir gerufen, um das Ganze zu ändern. Es wird eine echte Mutstrecke.»
Es sei ein Hochrisiko-Projekt für alle Beteiligten, ist er sich sicher. «Denn Zandvoort ist einfach anders. Wir nehmen an einem historischen Ort einige Änderungen vor, um etwas zu schaffen, das die Formel 1 seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat», schwärmte Zaffelli, der auch offenbarte, dass die F1-Teams noch nicht über alle Streckendaten verfügen.
«Sie haben die rohen Daten, aber nicht den ganzen Rundkurs, wir wollen das für eine Weile für uns behalten, weil wir nicht wollen, dass sie die Strecke in aller Ruhe simulieren. Wir wollen damit ein Überraschungselement bewahren», erzählte der Dromo-Boss, und bestätigte, dass der Asphalt schon diesen Monat gelegt werden soll.
Im Rahmen einer Pressekonferenz hatte Ex-GP-Pilot und Zandvoort-Aushängeschild Jan Lammers im vergangenen Mai erklärt, was sich an der Traditionsrennstrecke alles ändert, bis der GP-Zirkus zurückkommt. «Zunächst einmal rücken wir die Start/Ziel-Linie ein wenig näher zur Tarzankurve, damit die Startaufstellung von der Haupttribüne besser zu sehen ist. Der Ausgang der Gerlachbocht wird aus Sicherheitsgründen verbreitert. Die darauffolgende Hugenholtzbocht wird innen breiter, damit können die Piloten mehr Schwung auf die Passage Richtung Scheivlak mitnehmen.» Die Hugenholtzbocht ist übrigens benannt nach Pistenarchitekt Hans Hugenholtz, der auch die Strecken von Suzuka und Jarama entworfen hat.
Lammers weiter: «Der zweite Teil der Hans Ernstbocht wird verkürzt, aber erweitert, das sollte eine flüssigere Linie gestatten und den Stop-and-go-Charakter dieser Passage beenden. Die letzte Kurve vor Start und Ziel, benannt nach Rennfahrer Arie Luyendyk, wird leicht überhöht, um dort schon früh den Heckflügel flach zu stellen und damit auf der folgenden Geraden einen Gegner zu attackieren.»
DER FORMEL-1-KALENDER 2020
Präsentationen
11. Februar: Ferrari (Maranello)
12. Februar: Renault (Paris)
13. Februar: McLaren (Woking)
14. Februar: AlphaTauri (Salzburg), Mercedes (Silverstone)
Wintertests
19.–21. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
26.–28. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
Rennen
15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
19. April: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE