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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Grün ist die Hoffnung

Von Mathias Brunner
​​​​​​​​​​​​Unser Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen Rennwagen, bei dem besonders das Motto galt: Grün ist die Hoffnung. Was ist das für ein Fahrzeug? Und wo ist es nach jahrelangem Dornröschen-Schlaf aufgetaucht?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der Südafrikaner Doug Serrurier mit seinem LDS-Alfa Romeo vor dem Schotten Innes Ireland (Lotus-Climax), wir sind beim Grossen Preis von Südafrika 1962 in East London; Serrurier kam nicht ins Ziel, Ireland wurde Fünfter.

Wir haben das Bild deshalb ausgewählt, weil das WM-Finale am 29. Dezember stattfand und East London als Austragungsort eines Formel-1-Rennens längst vergessen ist.

Einige Leser werden sich fragen: Was um alles in der Welt ist ein LDS? Die Namensgebung des Rennwagens war simpel – es waren die Initialen von Louis Douglas Serrurier. Seine Chassis basierten auf Inspirationen von Cooper oder Brabham, um das Kopieren mal höflich zu formulieren, dazu verwendete er Alfa-Romeo-Motoren, die weder die standfestesten, noch die leistungsstärksten GP-Triebwerke waren.

Serrurier war in Südafrika jahrelang einer der erfolgreichsten Rennfahrer, bei keinem seiner zwei Starts beim Heim-GP kam er jedoch ins Ziel.

Innes Ireland nahm von Zandvoort 1959 bis Mexiko 1966 an insgesamt 50 WM-Läufen teil, er schrieb ein Stück Formel-1-Historie als Sieger des Grand Prix der USA 1961 – und damit als erster F1-Sieger mit der Marke Lotus.

Ireland war so mutig wie trinkfest, seine Biographie «All Arms and Ellbows» ist bis heute eines der besten Motorsportbücher, aus einer Epoche, als noch kein Mensch wusste, was politisch Korrektheit ist.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Abenteuer, das Ireland im Anschluss an obigen Südafrika-GP 1962 erlebte.

Am 29. Dezember 1962 wurde Graham Hill in East London (Südafrika) neuer Champion. Viel Zeit zum Feiern und Ausruhen gab es nicht: Am 5. Januar sollte Hill bei einem nicht zur WM zählenden Formel-1-Rennen in Neuseeland antreten.

Direktflüge waren damals eine Seltenheit: die Maschinen hatten einfach zu wenig Reichweite. Nach einem Zwischenstopp in Nairobi kamen Hill und sein Reisebegleiter Innes Ireland in Karachi an. Von dort sollte es mit einer Maschine der BOAC nach Sydney (Australien) weitergehen.

Leider verspätete sich die BOAC, was den pakistanischen Behörden die Gelegenheit gab, die Dokumente der Herren Hill und Ireland etwas genauer zu betrachten. Dabei stellte sich heraus: kein Zertifikat für eine Impfung gegen Gelbfieber. Worauf die beiden Formel-1-Piloten prompt ins Gefängnis gesteckt wurden!

Graham Hill später: «Es sah ziemlich grimmig aus – vor den Gitterstäben patroullierten Soldaten mit aufgesetztem Bajonett. Allerdings erwiesen sich die Pakistani als sehr zuvorkommende Gastgeber, die Behausung mal abgesehen. Wir bestellten eine Flasche Brandy, die im Nu leer war, und dann gleich noch eine. Neujahr verbrachten wir somit zwar hinter Gittern, aber in zunehmend guter Laune.»

Mit einem Tag Verspätung landete die BOAC dann doch noch, und zwei leicht ramponierte Briten wurden Richtung Sydney eingeladen.

Nach seiner Rennkarriere wurde Ireland ein scharfsinniger und scharfzüngiger Formel-1-Reporter für die US-amerikanische Road & Track.

Damit zum neuen Rätsel. In Ermangelung einer Rennstrecke und des Fahrers wollen wir dieses Mal wissen: Um welches Auto handelt es sich hier? Und wo ist der Wagen nach jahrelangem Dornröschen-Schlaf aufgetaucht?

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