Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Alex Albon (Red Bull Racing): Plan gegen Verstappen

Von Mathias Brunner
​Alexander Albon hat sich 2019 im ersten Formel-1-Jahr sehr gut geschlagen – achter WM-Rang. Für 2020 hat sich der in London geborene Thai-Brite vorgenommen, Max Verstappen zu ärgern.

Der Londoner Alexander Albon hat in der zweiten Saisonhälfte 2019 dermassen überzeugt, dass er auch 2020 an der Seite von Max Verstappen für Red Bull Racing-Honda fährt. Der 23-Jährige hat seine erste GP-Saison als solider Achter abgeschlossen. Nach dem Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull Racing hat Albon im Anschluss an die Sommerpause in neun Rennen acht Mal gepunktet (in Brasilien wurde er nach einer Kollision mit Hamilton nur 14., statt als Zweiter auf dem Siegerpodest zu stehen, Alex vergoss bittere Tränen); er wurde Vierter in Japan, Fünfter in Belgien, Russland, Mexiko und den USA sowie Sechster in Italien, Singapur und Abu Dhabi.

«Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass ich eigentlich noch immer ein Neuling bin», findet Albon. «Denn nach dem Wechsel in der Sommerpause fühlte sich das nicht mehr so an. Die Erwartungen bei Red Bull Racing waren natürlich grösser. Ich glaube, ich darf mit meiner ersten Saison wirklich zufrieden sein. Klar erinnere ich mich gerne an gute Momente, aber vor allem arbeite ich unermüdlich daran, mich zu verbessern.»

«Ich wollte es nie als Ausrede gelten lassen, ein Neuling zu sein. Ich erwarte von mir selber. Die Formel 1 ist Team-Sport, aber letztlich geht es darum, wie du als Einzelkämpfer das Beste aus dir herausholst. Die Art und Weise, wie du deine Aufgaben am Lenkrad löst, sind sehr individuell. Ich habe mich immer wieder selber in Frage gestellt. Eine meiner grössten Lehren besteht darin, es im freien Training ein wenig ruhiger angehen zu lassen.»

Mit der Erfahrung von 21 Grands Prix will Albon 2020 endlich den ersten Podestplatz einfahren. Gegenüber den Kollegen der britischen Sky meint Alex: «Klar will ich vorne mitmischen. Mir ist klar, dass ich dazu weiter hart an mir zu arbeiten habe. Ich habe noch lange nicht alles aus mir herausgeholt. Es gibt Bereiche, in welchen ich weiter zulegen muss.»

«Eine Saison Erfahrung zu haben, gibt mir das Gefühl zu wissen, was auf mich zukommt. Ich kenne alle Pisten. Ich habe ganz verschiedene Szenarien von Rückschlägen erlebt. Mit Max an meiner Seite kann ich dazulernen. Sein Speed steht wohl ausser Frage. Aber ich kann anhand der Daten nachvollziehen, wo er besonders gut ist. Danach liegt es an mir, meine Arbeit so gut zu machen, dass ich die Lücke zu ihm schliessen und ihn eines Tages überholen kann. Das wäre schön.»

Zum 2020er Renner von Red Bull Racing-Honda meint Albon: «Wir haben natürlich noch keinen Meter zurückgelegt, aber im Simulator haben wir einen ersten Vorgeschmack aufs Fahrverhalten bekommen. Wir kennen die Richtung, in welche wir uns bewegen, und die fühlt sich gut an. Ich spüre, wie aufgekratzt die Menschen im Werk sind, wir glauben an unsere Chance, 2020 Aussergewöhnliches zu leisten. Uns ist klar, dass die Konkurrenz mit Mercedes und Ferrari sehr stark ist. Alle werden sich verbessern. Die Frage ist nur, wer sich am meisten verbessern kann.»

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