Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Barcelona: Haas, Renault und Williams an der Arbeit

Von Mathias Brunner
​Die Formel-1-Wintertests beginnen erst am 19. Februar, aber schon zwei Tage zuvor sind auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya Haas, Renault und Williams ausgerückt – für den so genannten Filmtag.

Mehr und mehr GP-Rennställe nützen eine Lücke im Reglement, um vor dem Beginn der Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sicherzustellen, dass die neuen Rennwagen standfest laufen. Möglich wird dies durch eine Sonderregelung in der Königsklasse: Gemäss F1-Reglement stehen jedem Team pro Saison zwei so genannte Filmtage zu, dabei dürfen nicht mehr als 100 Kilometer am Tag zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert werden, welches Fahrzeug und welcher Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun hat.

Was vom Reglement nicht verboten ist: Zu Werbezwecken (hüstel, hüstel) gaaanz viele Boxenstopps filmen, sprich üben. Ein Filmtag ist eine prima Gelegenheit, das Auto in einem ersten Test zu checken und beide Piloten mit dem Wagen vertraut zu machen.

Vor dem offiziellen Beginn der Wintertests (19. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya) haben schon geübt: Red Bull Racing-Honda und Mercedes-Benz in Silverstone, Alfa Romeo-Sauber in Fiorano bei Ferrari, AlphaTauri-Honda in Misano, McLaren in Barcelona, und am 17. Februar wurde es in Katalonien richtig geschäftig – Williams brachte den FW43 auf die Bahn, Renault den RS20, Haas den VF-20.

Williams zeigte dabei als einziger Rennstall sofort einige Action-Fotos, vermutlich um die Schmach vergessen zu lassen, dass sie vor einem Jahr erst mit Verspätung in die Wintertests eingreifen konnten – damals war Williams an zweieinhalb von acht Testtagen nicht einsatzfähig.

In diesem Jahr ist es noch wichtiger geworden, vom Beginn der Tests weg nicht nur auf der Bahn zu sein, sondern auch üppig zum Fahren zu kommen. Denn die Wintertests sind von acht auf sechs Tage verkürzt worden.

Haas zeigte in den sozialen Netzwerken zwei kurze Filme von der Arbeit in Spanien, Renault hingegen übt sich weiter in Geheimniskrämerei: Ausser eines schwarz-weiss-Bildes von Ocon in der Boxengasse gab es nichts zu sehen.

Bei Williams kam Mercedes-Zögling George Russell die Ehre zu, zuerst auf die Bahn zu gehen, dann war die Reihe am GP-Debütanten Nicholas Latifi. Frage an den jungen Engländer, wie eigentlich bestimmt werde, wer als Erster hinters Lenkrad dürfe: «Das geht bei uns immer strikt danach, wer besser aussieht.» Russell blieb immerhin drei Sekunden ernst, bevor er zu prusten begann. In Wahrheit geht es schlicht darum, wer der erfahrenere Pilot ist.

Der Kanadier Nicholas Latifi hat schon mal angedeutet, womit Russell 2020 rechnen darf. Weil sich George in den sozialen Netzwerken immer mal wieder mit barem Oberkörper zeigt, liess ihm Latifi zum 22. Geburtstag vom 15. Februar ein T-Shirt zukommen: ein «muscle top», also ein T-Shirt mit aufgedruckten, natürlich stählernen Muskeln. Russell grinste: «Das kann ich gut brauchen, um die Damen zu beeindrucken.»

Zurück zu den Versuchsfahrten. Am Wetter wird’s kaum liegen, wenn ein Rennstall an den kommenden Wintertesttagen nicht zum Arbeiten kommt: Am Mittwoch ziehen noch einige harmlose Wolkenfelder durch, dann wird’s viel Sonne geben, bei Höchsttemperaturen um die 16, 17 Grad.

Die Formel-1-Termine 2020

Präsentationen und Roll-outs
11. Februar: Ferrari (Reggio Emilia)
12. Februar: Renault (Paris)
12. Februar: Red Bull Racing-Honda (Silverstone)
13. Februar: McLaren (Woking)
14. Februar: AlphaTauri (Salzburg)
14. Februar: Mercedes (Silverstone)
17. Februar: Racing Point (Mondsee)
17. Februar: Williams (online)
19. Februar: Alfa Romeo Sauber (Barcelona)
19. Februar: Haas (Barcelona)

Wintertests
19.–21. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
26.–28. Februar: Montmeló, Circuit de Barcelona-Catalunya/E

Rennen

15. März: Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
22. März: Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
5. April: Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN
3. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC
7. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
5. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
2. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
6. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE
Ohne neuen Termin: Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH

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