Mercedes: Mehr Kilometer & mehr Speed als die Gegner
Lewis Hamilton
Besser hätte der Testauftakt auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nicht laufen können: Vor der Mittagspause gab Valtteri Bottas im neuen W11 das Tempo vor und am Nachmittag brannte Lewis Hamilton die Tagesbestzeit in den Asphalt. Zusammengerechnet drehte das Duo stolze 173 Runden und am Ende des Tages führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:16,976 min vor Bottas an, der am Vormittag etwas Mehr als drei Zehntel langsamer als sein Teamkollege am Nachmittag unterwegs gewesen war.
Es ist erst das zweite Mal seit der Einführung der 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybride, dass Mercedes zum Testauftakt den Ton angab. Im vergangenen Jahr war es das Ferrari-Team, das am ersten Tag geglänzt hatte, doch diesmal belegte Charles Leclerc nur den elften Rang auf der Tageszeitenliste. Und Hamilton unterbot die Vorjahres-Bestzeit des ersten Testtages um stolze 1,2 sec.
«Heute war ein guter Tag und ein richtig schöner Auftakt für uns alle. Gerade wenn man bedenkt, dass hinter uns eine lange Pause liegt. Hier dann mehr als 170 Runden zurückzulegen, zeigt, wie hart alle über den Winter gearbeitet haben», fasste er hinterher zusammen. «Wir werden einen Schritt nach dem anderen machen und gutes Feedback vom Auto bekommen. Wir haben viele Daten, die wir nun analysieren müssen und wir werden weiter pushen.»
«Herzlichen Dank an alle in den Werken in Brackley und Brixworth für den fantastischen Einsatz, der über den Winter in dieses Auto geflossen ist, damit wir heute hier ein zuverlässiges Fahrzeug hatten, mit dem wir so viele Kilometer zurücklegen konnten. Ich hoffe, dass alle in der Fabrik glücklich darüber sind, wie der Tag verlaufen ist. Hoffentlich können wir auch weiterhin so viele Kilometer wie möglich abspulen», erklärte der 84-fache GP-Sieger.
Bottas stimmte ihm zu: «Es war sehr beeindruckend, dass wir um 9 Uhr direkt loslegen, auf die Strecke fahren und ohne Schwierigkeiten einige längere Runs zurücklegen konnten. Wir konnten unseren Plan am Vormittag ohne Probleme absolvieren und alles erledigen. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in den Autos steckt.»
«Am Vormittag war es noch relativ kalt, deshalb haben wir uns hauptsächlich auf Aerodynamik-Tests mit Messgeräten am Auto konzentriert. Später haben wir am Set-up gearbeitet und dabei grössere Veränderungen vorgenommen, als wir sie normalerweise an einem Rennwochenende durchführen würden. Während es bei den Rennen mehr um die Detailarbeit geht, haben wir bei den Testfahrten die Möglichkeit, mehr zu ändern und zu sehen, wie das Fahrzeug darauf reagiert», ergänzte der Finne, betonte aber auch: «Ich hatte ein sehr gutes Gefühl, das Auto fühlt sich gut und schnell an. Aber ich bin mir sicher, dass wir es noch viel schneller machen können. Es ist eine sehr schöne Basis, aber noch ist es früh in der Saison und deshalb bedeutet das auch noch nicht viel.»
Technikchef James Allison bilanzierte: «Das war ein sehr positiver Start in unser Wintertestprogramm. Beide Fahrer konnten im Laufe des Tages eine ordentliche Menge an Arbeit erledigen. Dabei konnten wir bereits eine Reihe an Punkten auf unserer Liste abhaken, die wir bis Melbourne erledigen müssen. Zudem konnten wir heute einige der wichtigsten Punkte bei der Abstimmung der Aufhängung angehen. Es ist sehr schön, dass wir neben der guten Zuverlässigkeit auch positives Feedback von beiden Fahrern erhalten haben. Sie bescheinigen dem Auto ein gutes Handling und freuen sich darauf, über die nächsten Testtage etwas mehr aus ihm herauszuholen.»