Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Carlos Sainz (McLaren): Ohne Reifen in Barcelona

Von Mathias Brunner
​Die Standfestigkeit der neuen Autos führt zu verblüffenden Folgen. So enthüllt McLaren-Pilot Carlos Sainz: «Wir sind am ersten Tag so üppig zum Fahren gekommen, dass wir am Ende keine Reifen mehr hatten.»

Die 2020er Generation der Formel 1 erstaunt. Max Verstappen fuhr am ersten Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya 168 Runden, McLaren-Pilot Carlos Sainz kam auf 161. Der Madrilene sagt in seiner Medienrunde: «Es ist schon sehr eindrucksvoll, wenn du mit einem neuen Wagen zu testen beginnst, und dann fährst du so viele Runden.»

«Wir waren von Anfang an voll im Schwung. Wir konnten unser ganzes Programm wie gewünscht abhaken, Punkt um Punkt. Um genau zu sein, mussten wir gegen Feierabend vorzeitig aufhören, weil wir unser Tageskontingent an Pirelli-Reifen verbraucht hatten. Es gab kein einziges Problem mit dem Wagen. Zum Schluss übten wir nur noch Boxenstopps und Starts, alles andere war erledigt.»

«Das Fahrgefühl mit dem neuen Renner ist sehr gut. Der Wagen ist schnell und läuft standfest, mehr kannst du dir als Rennfahrer nicht wünschen. Ich fühle mich im McLaren MCL35 sehr wohl.»

«Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Wagen mehr Entwicklungsspielraum erhalten. Im Moment seht ihr gewissermassen eine Basisversion, mit welcher wir einfach Kilometer bolzen wollen. Was pure Rundenzeit angeht, so lässt mich das derzeit kalt. Wir bringen noch jede Menge neuer Teile. Dieses Auto ist ein Schritt in die richtige Richtung, das spüre ich heute schon.»

«Ein Formel-1-Auto fühlt sich immer schnell an, aber ich wage zu behaupten – die 2020er GP-Boliden werden die schnellsten Renner sein, welche in der Königsklasse je eingesetzt wurden. Es ist verblüffend, dass du noch tiefer in die Kurven hineinbremsen kannst und noch schneller um die Kurven wedelst. Es dauerte jeweils ein paar Runden, bis du dich wieder daran gewöhnt hast.»

Sainz weiss, dass ihn im Formel-1-Mittelfeld kein leichtes Spiel erwartet: «Viele sehen 2020 vielleicht als Übergangsjahr, bevor die grosse Regeländerung kommt, mit ganz neuen Autos 2021. Aber wir bei McLaren haben wieder alles auf Null gestellt und von vorne angefangen. Wir haben extrem hart gearbeitet, um jedes noch so kleine Detail am Auto zu verbessern. Der Fortschritt im vergangenen Jahr war für uns eine Riesenmotivation, gleichzeitig erinnerte er uns daran, wie eng der Kampf im Mittelfeld bleibt.»

«Wir können es uns nicht leisten, den Fuss vom Gas zu nehmen, wenn wir den Rückstand auf die Spitze verringern wollen. Mein Ziel besteht darin, zusammen mit McLaren einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.»

Carlos Sainz wurde 2019 WM-Sechster, McLaren schloss den Konstrukteurs-Pokal auf Rang 4 ab.


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