Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Günther Steiner: «Keine WM-Punkte für Testzeiten»

Von Mathias Brunner
​Haas-Teamchef Günther Steiner spricht über die ersten Erfahrungen mit dem 2020er Renner des Typs VF-20. Der Südtiroler verzichtet auf Rundenzeiten für die Gallerie: «Für Testzeiten gibt es keine WM-Punkte.»

Auf den ersten Blick ist der Testauftakt von Haas in Spanien ein mässiger Erfolg: Romain Grosjean in der Zeitenliste auf Rang 17, Kevin Magnussen gar Letzter, der Däne überdies nach einem Defekt an der Hinterradaufhängung in der Pistenbegrenzung. Was sagt zu all dem Haas-Teamchef Günther Steiner?

Der 54jährige Südtiroler zieht eine Zwischenbilanz: «Es lief nicht alles problemfrei. Wir hatten am letzten Tag ein Problem mit einer leckenden Wasserleitung, später dann die Schwierigkeiten mit dem Distanzstück, welches die Felge beschädigt hat und die wiederum den Reifen, daher flog Kevin von der Bahn. Wir wussten, dass die Reparatur eine Weile dauern würde, also haben wir den Test vorzeitig beendet.»

«Wir konnten uns das erlauben, weil die Woche sonst recht ermutigend verlaufen ist. Wir sind an den ersten beiden Tagen viel zum Fahren gekommen. Klar hätte ich es lieber gehabt, den Wagen noch drei Stunden länger auf der Bahn zu haben, doch wir hatten zuvor genügend Daten gesammelt.»

Macht sich der Bozener wegen der Rundenzeiten Sorgen? «Nein, denn du weisst ohnehin nie, was die Anderen alle so treiben. Wir konzentrieren uns ganz aufs eigene Testprogramm. Wir wollen in Ruhe unsere Hausaufgaben machen, die Zeiten interessieren uns nicht. Es gibt keine WM-Punkte für gute Testzeiten.»

«Was ich jetzt schon sagen kann: Wir verstehen den Wagen schon recht gut. Wo uns das gemessen an der Konkurrenz hinbringt, wage ich nicht vorherzusagen. Da sind wir dann nach dem Qualifying von Australien schlauer.»

«Abgesehen von diesem Distanzstück an der Hinterachse hatten wir keine mechanischen Probleme. Das Auto läuft solide. Das ist wichtig, denn nun können wir daran arbeiten, Tempo aufzunehmen.»

«Das Feedback der Fahrer zum neuen Auto ist gut, auch wenn ein Pilot nie zufrieden ist. Wir bleiben aber vorsichtig. Denn die Wintertests vor einem Jahr waren nicht übel gelaufen, dann hatten wir in der Saison grosse Schwierigkeiten, weil unsere Verbesserungen nicht wie erhofft einschlugen und weil wir uns beim Verständnis der Reifen sehr schwertaten.»

«Was ich bereits weiss: Im Mittelfeld wird es wieder eine enge Kiste. Aber nochmals – wir kennen alle die Spritmengen der Gegner nicht, wir können spekulieren ohne Ende, das wahre Kräfteverhältnis kennt derzeit niemand. Wir bleiben hellwach, arbeiten intensiv und sind bescheiden. Alles Weitere ergibt sich von selber.»

Wie geht Steiner vor, was die Aufteilung der Ressourcen fürs gegenwärtige Auto und den Rennwagen für 2021 angeht? «Wir haben im vergangenen Jahr mit Konzeptstudien für die neue Rennwagengeneration begonnen. Mit jeder Woche arbeiten mehr und mehr Fachkräfte am kommenden Renner. Darüber hinaus arbeiten wir am Labor-Auto, also an einem 2019er Renner, der mit den nächstjährigen 18-Zoll-Niederquerschnittreifen getestet wird.»

Wintertest 1 in Barcelona (19.–21. Februar 2020)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732 FR C5

2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,516 FR C5

3. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091 DO C5

4. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:17,102 FR C4

5. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,338 FR C4

6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,347 DO C3

7. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,427 FR C4

8. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469 FR C5

9. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,516 MI C3

10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,574 FR C4

11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,783 FR C4

12. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:17,842 MI C3

13. Alexander Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,912 DO C2

14. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,154 DO C4

15. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,168 DO C3

16. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,289 MI C3

17. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,380 FR C3

18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,382 MI C3

19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:18,386 MI C3

20. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,454 FR C3

21. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,466 MI C3

MI = Mittwoch 19.2., DO = Donnerstag 20.2., FR = Freitag 21.2.

Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

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