Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: Red Bull Racing-Honda immer stärker

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Der 22jährige Niederländer Max Verstappen geht guten Mutes in seine sechste Formel-1-Saison. «Bei Red Bull Racing-Honda läuft es immer besser, ich hoffe natürlich, dieser Aufwärtstrend geht weiter.»

Insider wie die früheren englischen Formel-1-Piloten Johnny Herbert und Martin Brundle sagen nach einem Augenschein in Barcelona übereinstimmend: «Der erste Verfolger von Mercedes ist Red Bull Racing-Honda.» Max Verstappen hat bei den 2020er Wintertests die zweitschnellste Zeit erzielt, und dies nicht einmal mit der weichsten Reifenmischung von Pirelli.

Verstappen hat in Katalonien erklärt: «Wir haben kaum nach links und rechts geschaut, sondern in Ruhe unser Programm durchgearbeitet.» Aber klar sind dem achtfachen GP-Sieger die technischen Aufreger nicht entgangen, wie etwa das neue Lenksystem von Mercedes, dual axis steering, kurz DAS. Für 2021 soll die Leistungsdichte im Feld verringert werden, das schränkt Innovationen ein. Max meint auf seiner eigenen Webpage: «Die Aerodynamiker mögen es natürlich nicht, wenn man ihren Handlungsspielraum einschränkt. Aber wenn das Startfeld dichter zusammenrücken soll, dann ist das der richtige Weg. Letztlich bin ich nicht überzeugt, ob das einen grossen Unterschied ausmacht. Wenn wir dann ein paar Jahre ein stabiles Reglement haben, dann gleicht sich das ohnehin aus.»

«Ich bin kein Anhänger davon, die Regeln ständig zu ändern. Es wird immer Teams geben, die sich mehr einfallen lassen als andere. Selbst in der Formel 2 erkennen wir Unterschiede, wo die Wagen grundsätzlich die gleichen sind. Und dann haben wir Unterschiede von einer halben Sekunde, nur wegen der Abstimmung!»

2021 kommt nicht nur eine neue Rennwagengeneration auf Niederquerschnittreifen, es kommt auch ein Budgetdeckel. Verstappen weiter: «Auch hier glaube ich nicht, dass dies einen Riesenunterschied ausmachen wird. Denn die Teams investieren schon heute massiv in die 2021er Wagen. Und die grossen Rennställe können natürlich mehr investieren, daher sind sie bereits im Vorteil. Ich glaube, der Budgetdeckel wird sich erst nach einigen Jahren auszuwirken beginnen.»

Zur Anzahl Rennen pro Saison sagt der WM-Dritte von 2019: «Mehr Rennen als heute würde ich nicht wollen. Ich bin schon genug von zuhause weg. Es ist nicht so, dass es die Rennen sind, es ist mehr das Darumherum. Es ist wichtig, ein Leben ausserhalb der Formel 1 zu haben.»

Wie blickt Max auf seine ersten fünf Rennen in der Königsklasse zurück? «Es ist ganz okay. Ich habe in jungen Jahren schon mehr erreicht als ich mir zu träumen wagte. Wir hatten ein paar schöne Siege. Red Bull Racing-Honda wird immer stärker, ich hoffe natürlich, dieser Aufwärtstrend geht weiter, so dass wir ein Wörtchen um den Titel mitreden können.»

Hand aufs Herz: Muss sich Max ab und an kneifen, wenn er daran denkt, was er schon alles erreicht hat? Kann er das bei aller Arbeit auch geniessen? «Daran denke ich nicht so oft, ich will mich einfach ständig verbessern. Die Formel 1 ist das, was ich immer machen wollte. Nun liegt es an mir, aus meiner Zeit in der Königsklasse das Beste zu machen. Und Freude an der Rennerei musst du schon spüren, sonst könntest du keinen guten Job machen.»

Wie sehr bringt sich Max ein, was die Saison 2021 angeht? «Letztlich ist das für mich nicht so wichtig. Mir ist viel wichtiger, dass ich dazu beitragen kann, dass mit dem gegenwärtigen Wagen alles gut läuft. Ich kann nicht beeinflussen, was wir für 2021 bauen, ich bin ja kein Aerodynamiker und auch kein Spezialist für Aufhängungen. Also lasse ich die Techniker ihren Job machen. Ich kann nur sagen: Das wird ein komplett anderes Fahrzeug.»

Formel-1-Wintertests 2020

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732, Fr21 C5
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:16,269, Fr28 C4
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:16,276, Fr28 C5
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:16,360, Fr28 C5
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,410, Fr28 C5
6. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:16,433, Fr28 C5
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:16,634, Fr28 C5
8. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:16,820, Fr28 C4
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:16,841, Do27 C5
10. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:16,871, Fr28 C5
11. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:16,914, Fr28 C4
12. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:16,942, Do27 C5
13. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,037, Fr28 C4
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,066, Do27 C5
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091, Do20 C5
16. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,118, Do27 C3
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:17,313, Do27 C5
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469, Fr21 C5
19. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,495, Fr28 C4
20. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,550, Mi26 C2
21. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:17,573, Do27 C3

Reifenmischungen von Pirelli: C1 (hart) bis C5 (extraweich)

Mi19 = Mittwoch, 19. Februar
Do20 = Donnerstag, 20. Februar
Fr21 = Freitag, 21. Februar
Mi26 = Mittwoch, 26. Februar
Do27 = Donnerstag, 27. Februar
Fr28 = Freitag, 28. Februar

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