Max Verstappen (Red Bull): Erste Runden in Zandvoort
Niemand zweifelt daran: Wenn die Formel 1 Anfang Mai auf die niederländische Rennstrecke von Zandvoort zurückkehrt, dann werden die Fans von Max Verstappen die Anlage zum Tollhaus machen. Ein wenig ruhiger ist es an diesem 4. März zu und her gegangen – mit einem Red Bull Racing RB8-Renault aus dem Jahr 2012 hat der achtfache GP-Sieger Verstappen die ersten Formel-1-Runden auf dem umgebauten Kurs zurückgelegt.
Bei einer kleinen Zeremonie zur Wieder-Eröffnung der Traditionsrennstrecke in den Dünen kam auch der zweifache Indy-500-Sieger Arie Luyendyk. Nach einigen Runden von Max wurde der RBR-Fahrer vom Ex-GP-Piloten Jan Lammers abgewunken, der als Sportdirektor des niederländischen WM-Laufs arbeitet. Lammers hatte ihm auch mit der niederländischen Flagge die Startfreigabe erteilt.
Max liess es richtig krachen und drehte zur Freude der Anwesenden auch einige Rauchkringel.
Verstappen hat Bordkamera-Aufnahmen auf Twitter gestellt.
Danach sagte der GP-Star: «Die Strecke ist sehr anspruchsvoll. Wir haben jede Menge schneller Bögen und wenig Auslaufzonen. Es wird knifflig sein, ans Limit zu gehen, aber das finden wir Fahrer prima.»
Max fuhr ich mit einem Aston Martin DBS Superleggera um den Kurs, auf dem heissen Sitz sein Papa Jos – der an exakt diesem Tag 48 Jahre alt geworden ist. Max grinst: «Er ist noch immer kein guter Beifahrer. Also habe ich es gemütlich genommen. Wir haben nur geplaudert und uns amüsiert.»
Die Tribünen waren fast leer, Anfang Mai wird das ein wenig anders sein. Max: «Mein Heimrennen wird eine verrückte Sache, ein Highlight der Saison. Die Unterstützung der Fans wird gewaltig sein.»
Wenn die Formel 1 im Mai nach Zandvoort zurückkehrt, erwarten sie einige aufregende Steilkurven, um 18 und 19 Grad überhöht. Pirelli hat bei den Barcelona-Tests dazu besondere Vorderreifen getestet, die Mailänder lassen noch offen, ob diese Reifen zum Einsatz kommen werden.
Erstmals seit der GP-Saison 2007 und Indianapolis tritt die Formel 1 auf einer Rennstrecke mit überhöhten Kurven an. Um genau zu sein, werden die Fahrer auf der niederländischen Rennstrecke Zandvoort eine Überhöhung von bis zu 19 Grad antreffen. Zum Vergleich: Die Kurven in Indy sind lediglich um 9,2 Grad angestellt.
«Wir wollten etwas ganz Besonderes bauen», sagt der Italiener Jarno Zaffelli, Rennstreckenbauer aus Italien. «Das trifft nicht nur auf die überhöhte Kurve 3 zu oder die Zielkurve.» Kurven hängen nach aussen, wechseln zur klassischen Überhöhung, die Fahrer werden alle Hände voll zu tun haben.
Entlang den Steilwandpassagen fallen die starken Schutzzäune auf, die an US-amerikanische Rennstrecken erinenrn. Hergestellt und installiert wurden sie von der Schweizer Firma Geobrugg. Sind sie derzeit die einzigen fest installierten Schutzzäune der Welt, welche den neuen FIA-Standard erfüllen. Dank ihrer Flexibilität können die Geobrugg-Barrieren auch in der stark überhöhten letzten Kurve eingesetzt werden. Die Überhöhung von 18 Grad in der Zielkurve bedeutet, dass der höchste Punkt der Rennbahn 4,5 Meter höher sein wird als der tiefste. Zudem hat die Hugenholtz-Kurve die Form einer Parabel und ermöglicht es, zu zweit nebeneinander zu fahren.
In Zusammenarbeit mit Zaffellis Firma Dromo Circuit Design installierte Geobrugg nach dem Auftragen des neuen Streckenasphalts rund 3400 Meter festinstallierte Schutzzäune, 900 Meter mobile Schutzzäune und rund 600 Meter Betonbarrieren über die gesamte Strecke.
Der Grosse Preis der Niederlande vom 3. Mai wird der erste WM-Lauf auf dieser Strecke seit 1985 sein.