Horner: Formel-1-Besitzer müssen Krisen-Teams helfen
Christian Horner
Wie geht es mit der Formel 1 weiter? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Verantwortlichen intensiv. Im Moment sind Geisterrennen eine Option, ein Saisonstart Anfang Juli in Spielberg ein angepeiltes Ziel.
Klar ist: Vor allem die kleineren Teams sind finanziell darauf angewiesen, dass es irgendwie weitergeht. Für Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner ist allerdings auch klar: Formel-1-Eigner Liberty Media ist in der Pflicht, jenen Teams zu helfen, die aufgrund der Coronakrise existenzielle Schwierigkeiten bekommen könnten.
«Das ist ihr Job, sie müssen entscheiden, was zu tun ist, um diese Teams am Leben zu halten, weil sie sie brauchen, um weiter Rennen zu fahren», sagte er der englischen Tageszeitung The Guardian.
«Sie werden tun, was immer sie können, um im nächsten Jahr zehn Teams in der Startaufstellung zu haben», ist er überzeugt: «Eines der gefährdeten Teams zu verlieren, wäre ein derartiger Schlag, dass Liberty sich Rettungsmaßnahmen überlegen muss.»
Was die bereits gestarteten Diskussionen über eine neue Budgetobergrenze betrifft, betont er, dass es dabei nicht um Geld, sondern um den Wettbewerb gehe. «Es geht darum, dass die Teams im Mittelfeld die Top-Teams auf ein Niveau herunterziehen wollen, auf dem sie denken mithalten zu können», sagte Horner. Aber es werde immer Teams an der Spitze und Teams am Ende geben, sagte Horner.
Er schlug vor, finanzschwache Teams stattdessen mit Kundenautos zu versorgen. Denn dann würden sie kein Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben müssen. «Wir müssen quer denken und uns nicht nur immer wieder über Zahlen streiten», sagte Horner.
Die ersten neun Formel-1-Rennen des Jahres sind bereits abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verlegt worden. Um die Saison 2020 als Weltmeisterschaft werten zu können, müssen mindestens acht Rennen gefahren werden.