Fernando Alonso: «Eine einzigartige Erfahrung»
Fernando Alonso ist einer der vielseitigsten Rennfahrer: Formel-1-Champion 2005 und 2006 mit Renault, 32facher GP-Sieger, jahrelang Ferrari-Werkspilot, Le-Mans-Sieger 2018 und 2019 mit Toyota, Langstrecken-Weltmeister 2018/2019 mit Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima. 2020 ist Alonso die Rallye Dakar gefahren. Und er hat sein Ziel noch nicht aufgegeben, das Indy 500 zu gewinnen.
Der inzwischen 38 Jahre alte Asturier hat vor kurzem an einem Interview auf Instagram live der 24 Stunden von Le Mans teilgenommen. 38.000 Menschen hingen an den Lippen von Alonso. Dabei sagte Fernando: «Zwei Mal dieses Rennen gewinnen zu dürfen, das hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, zudem wurde ich an der Seite meiner Toyota-Kollegen Weltmeister, ich fuhr für eine grandiose Mannschaft einen unglauchlichen Rennwagen.»
«In Le Mans haben mir vor allem die Nachteinsätze gefallen. Ich weiss nicht wieso, aber irgendwie habe ich mich dabei wohler gefühlt als am Tag. Das ist ein einzigartiges Gefühl – die Piste wird nur von deinen Scheinwerfern ausgeleuchtet, das ist ganz anders als zum Beispiel Daytona. Ich würde jederzeit zurückkehren.»
Die Rede kam auf Motorrad-Ikone Valentino Rossi (41). Der neunfache Weltmeister hat sich auch auf vier Rädern als sehr talentiert bewiesen. Er testete mehrfach einen Formel-1-Ferrari, auch wenn aus dem Wechsel in die Königsklasse nie etwas geworden ist, er tauschte 2019 mit Lewis Hamilton das Renngerät, Rossi schlüpfte in den Silberpfeil, Hamilton sass auf der MotoGP-Yamaha. Im Dezember 2019 trat Rossi bei den «Gulf 12 hours» auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi an, er teilte sich mit seinem Halbbruder Luca Marini und mit seinem Kumpel Alessio Salucci einen Ferrari 488 GT3. Rossi & Co. zogen sich in der ProAm-Klasse beachtlich aus der Affäre: Klassensieg und dritter Gesamtrang.
Fernando Alonso sagt nun: «Ich würde zu Valentino sagen – fahr Le Mans! Da ist eine einzigartige Erfahrung im Motorsport, die du dein ganzes Leben lang nicht vergessen wirst.»
Der Asturier selber hat in El Mundo erklärt, dass seine Pläne für 2021 so gut wie feststehen. «Ich weiss mehr oder weniger, was ich in der kommenden Saison machen werde», meint Alonso. «Ich kann aber momentan nicht mehr dazu sagen. Ich habe immer gesagt, dass eine Formel-1-Rückkehr möglich ist, wenn 2021 die neuen Rennwagen kommen. Denn diese Autos begünstigen besseren Sport, und solche Renner würde ich gerne fahren, um mich mit meinen Gegnern zu messen. Die neue Modellgeneration um ein Jahr zu verzögern, ist aus wirtschaftlicher Sicht komplett nachvollziehbar. Denn in der heutigen Lage haben die Teams keine Möglichkeit, ein Auto für 2021 zu entwickeln. Aus sportlicher Sicht ist es jedoch sehr bedauerlich.»
Alonso wird auch kaum eine volle IndyCar-Saison fahren, wie ebenfalls spekuliert worden war. «Das würde eine sehr gründliche Vorbereitung und viel Hingabe erfordern. Schon das Indy 500 verlangt einem alles ab. Ich kann mir eine komplette Saison in Amerika nicht vorstellen.»