Trotz Sparplan: Renault bekennt sich zur Formel 1
Esteban Ocon, Daniel Ricciardo, Teamchef Cyril Abiteboul und Berater Alain Prost
Renault wird auch in Zukunft in der Formel 1 mitmischen. Das bestätigte Generaldirektorin Clotilde Delbos am Freitag. Das Bekenntnis kommt parallel zu einem rigorosen Sparplan, den sich der Konzern auferlegt hat,
«Die Präsenz von Renault in der Formel 1 wird durch unseren Sparplan nicht in Frage gestellt», sagte die 53-Jährige. Renault baut derzeit 15.000 Stellen ab, darunter 4600 in Frankreich.
Der Renault-Mutterkonzern ist schwer angeschlagen, Finanzminister Bruno Le Maire bestätigte im Gespräch mit den Kollegen von «Le Figaro», dass der Konzern ein staatlich garantiertes Darlehen über fünf Milliarden Euro beantragt habe, das er noch nicht abgesegnet hat. Erst wolle man sehen, wie Renault auf die Krise reagiert.
Trotzdem geht das F1-Projekt weiter: Die Formel 1 hat am 27. Mai den Kostendeckel bewilligt. Die Budgetobergrenze beträgt 2021 145 Millionen Dollar pro Jahr, 2022 sind es 140 Millionen, 2023 bis 2025 noch 135 Millionen.
Mit dem Budgetdeckel soll die Existenz der kleineren Rennställe gerettet werden, dazu soll die Chancengleichheit erhöht werden. Weitere Maßnahmen: Die Hinterbänkler sollen künftig verhältnismäßig mehr Zeit zur Entwicklung der Aerodynamik bekommen, Einheitsteile sollen zudem zur Kostensenkung beitragen.
Die Budgetdeckelung komme dem französischen Staatskonzern sehr entgegen, führte Delbos weiter aus: «Das neue Limit ist sehr gut für uns, wir sind und bleiben also in der Formel 1.»
2016 war Renault als Werksteam in die Formel 1 zurückgekehrt, die großen Erfolge blieben seitdem aus. 2019 holten die Franzosen in der Königsklasse mit einem Budget von 272 Millionen Dollar 91 Punkte, obwohl man in der Budget-Rangliste auf Platz vier hinter den großen Drei Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing lag.