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Lewis Hamilton über 2020: «Die schwierigste Saison»

Von Mathias Brunner
James Allison und Lewis Hamilton

James Allison und Lewis Hamilton

​Der sechsfache Formel-1-Champion Lewis Hamilton bezeichnet das WM-Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Katastrophe als «die schwierigste Saison. Dieses Jahr stellt alle auf eine harte Probe.»

In der Formel 1 anno 2020 ist alles anders – wegen der Corona-Pandemie. Die Saison beginnt nicht im März in Australien, sondern im Juli in Österreich. Das WM-Jahr wird nicht aus 22 Rennen bestehen, sondern Serien-CEO Chase Carey kann froh sein, wenn er ein knappes Dutzend Grands Prix auf die Beine stellt. Die WM-Läufe werden als Geisterrennen ausgetragen, die Menschen müssen sich an die ganzen Vorsichtsmassnahmen gegen den Virus SARS-CoV-2 gewöhnen. Das übliche Gewusel im Fahrerlager wird es nicht geben. Die Startaufstellung wird eine nüchterne Sache sein, eine klassische Fahrerpräsentation gibt es nicht, eine Siegerehrung mit Pokalübergabe auch nicht.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton will 2020 seinen siebten Titel erobern und damit den grossen Michael Schumacher einholen. Aber im Moment denkt der 84fache GP-Sieger höchstens ans Leid auf der Welt und an die komplett geänderte Königsklasse. In einem Mercedes-Video sagt der 35jährige Engländer: «Wir haben uns so gut als möglich vorbereitet auf die schwierigste Saison. Dieses Jahr stellt alle auf eine harte Probe, und wir müssen uns zuerst an die ganzen Veränderungen gewöhnen, die wegen der Bedrohung namens Corona unumgänglich sind.»

«Ich möchte mich herzlich für all die positiven Nachrichten bedanken, die hier eingetrudelt sind. Das hat dem ganzen Team und auch mir sehr geholfens.»

«Wir werden die Fans auf den Tribünen vermissen, wenn wir endlich auf die Bahn fahren können. Es ist nicht begeisternd, vor leeren Rängen zu fahren, wir werden uns einsam fühlen. Aber ich weiss, dass uns die Fans im Geiste begleiten.»

Lewis Hamilton kann sich auf einen schärferen Silberpfeil freuen. Denn Mercedes-Technikchef James Allison hat für den WM-Start in der Steiermark Verbesserungen angekündigt. «Die Spezifikation unseres Autos für die Tests und für den ersten WM-Lauf in Australien wurde um Weihnachten 2019 herum definiert. Also hatten wir bis Mitte März gut zweieinhalb Monate Zeit, um daran zu tüfteln, wie wir den Wagen schneller machen können. Wir hatten eine ziemlich klare Vorstellung davon, in welchen Bereichen wir zulegen wollen. Als die Nachricht kam, dass die Werke für rund neun Wochen geschlossen werden müssen, waren wir mit der Arbeit an diesen Verbesserungen recht weit. Diese Verbesserungen sollen so schnell als möglich an den Wagen kommen, und einige Updates werden wir schon für Österreich haben. Für den weiteren Verlauf der Saison gilt danach – sobald wir Neues bereit haben, wird es eingesetzt.»

«Diese Wartezeit war mental für die Fahrer schwieriger als für die anderen Team-Mitglieder. Ein Fahrer empfindet alles extrem – himmelhoch jauchzend, wenn es gut läuft, zutiefst betrübt, wenn es nicht gut läuft. Sie stellten sich darauf ein, dass es in Melbourne endlich losgeht, und dann kam alles zum Stillstand. Das war nicht leicht zu verdauen. Aber Piloten sind wettbewerbsgeprägt, und ich bin überzeugt, sie werden mit vollem Schwung in die Saison gehen. Mindestens von Lewis und Valtteri weiss ich, sie sind bereit.»

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