Alex Zanardi: Zweite Operation, Zustand ernst
Alex Zanardi
Der Zustand von Alex Zanardi macht seiner Familie, seinen Freunden, seinen vielen Fans weiter viel Angst. Der 53jährige IndyCar-Champion und Paralympic-Goldmedaillengewinner war am 19. Juni mit seinem Handbike gestürzt und gegen einen Lastwagen geprallt, seither liegt der 53-Jährige mit schweren Kopfverletzungen im künstlichen Koma. Die Ärzte wollten ihn in diesem Zustand zehn bis vierzehn Tage belassen und dann versuchen, ihn schrittweise wachwerden zu lassen.
Nun aber hat Roberto Gusinu, Leiter des Krankenhauses Santa Maria alle Scotte in Siena, mitteilen müssen: Alex Zanardi wurde zum zweiten Mal operiert, in einer Mitteilung lässt das Spital wissen, dass der Eingriff unerlässlich und eine Entwicklung des Patienten gewesen sei. Alex Zanardis Zustand wird weiter als ernst bezeichnet.
Roberto Gusinu: «Der Eingriff stellt einen Schritt dar, den das behandelnde Ärzte-Team schon vorher in Erwägung gezogen hatte. Wir werden die Entwicklung von Tag zu Tag neu einstufen. In Abstimmung mit der Familie werden wir in ungefähr 24 Stunden erneut informieren.»
Zanardi bleibt weiter auf der Intensivstation, intubiert und im künstlichen Koma. Seine Werte in Sachen Herz, Kreislauf und Stoffwechsel sind stabil.
Bis Zanardi aus dem künstlichen Koma geholt wird, kann niemand sagen, ob der Bologneser bleibende Hirnschäden erlitten hat. Die rechte Gesichtshälfte wurde so schwer verletzt, dass auch nicht klar ist, ob Zanardi sein Augenlicht behält.
Es ist der zweite schwere Schicksalsschlag in der Karriere von Alex Zanardi 2001 hatte er bei einem IndyCar-Rennen auf dem Lausitzring beide Beine verloren. Danach wurde Alex zu einem Modellathleten im Behindertensport – er gewann bei den Paralympics vier Medaillen. Damals in Deutschland wurde das Leben von Zanardi nur durch das überaus schnelle Eingreifen der IndyCar-Ärzte gerettet, auch jetzt, beim Handbike-Unfall vom 19. Juni, ging es um fast jede Sekunde.