Christian Horner (Red Bull Racing): Honda legt nach!
Von links: Honda-F1-Technikchef Toyoharu Tanabe, Honda-Rennchef Masashi Yamamoto, Max Verstappen und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Der Red Bull Racing RB16-Honda, welcher im März in Melbourne hätte fahren sollen, ist nicht der gleiche Red Bull Racing RB16-Honda, den wir in wenigen Tagen zu Gesicht bekommen. RBR-Teamchef Christian Horner: «Was unser Entwicklungsprogramm angeht, so hatten wir verschiedene Entwicklungsschritte ins Auge gefasst, einen für Zandvoort und Barcelona, einen weiteren in Montreal. Diese Verbesserungen waren alle aufgegleist, bevor die Rennwagenwerke wegen der Corona-Pandemie geschlossen werden mussten.»
Und diese Verbesserungen kommen nun an die Autos von Max Verstappen und Alex Albon. Aber das ist nicht alles. Der 46jährige Teamchef weiter: «Wir haben ja auch aus den Wintertests in Spanien gewisse Lehren gezogen, auch die fliessen in entsprechende Entwicklungen mit ein. Wo uns das alles hinführt, werden wir erst in der Steiermark herausfinden. Denn ich bin mir sicher – auch unsere Gegner haben zahlreiche Verbesserungen.»
Neues gibt es nicht nur in Sachen Aerodynamik, sondern auch von Motorpartner Honda. Christian Horner weiter: «An sich war geplant, dass wir drei Motoren pro Saison einsetzen und wir insgesamt 22 Läufe haben. Daher setzen wir in Österreich ein, was als erste Evo-Stufe im Laufe der Saison geplant war.»
Dieser verbesserte 1,6-Liter-V6-Turbomotor von Honda steckt auch im Heck der AlphaTauri-Boliden von Daniil Kvyat und Pierre Gasly.
Horner: «Es war nach Abschluss des Lockdowns im Werk eine enorme Aufgabe, alle Verbesserungen rechtzeitig fertig zu bekommen, ein regelrechter Wettlauf gegen die Zeit, seit wir Anfang Juni wieder aufgemacht haben.»
«Insgesamt sind wir guter Dinge. Wir gehen in die zweite Saison an der Seite von Honda, und diese Partnerschaft ist gefestigt. Wir haben eine schöne erste Saison zeigen dürfen und drei Mal gewonnen. Darauf lässt sich aufbauen, und wir erlauben es uns, ein wenig ehrgeiziger zu werden.»
Viele wittern in dieser seltsamen Saison 2020 ein Titelduell zwischen Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull Racing-Honda). Christian Horner findet: «Die Ausgangslage ist eigentlich ganz einfach – alle gehen mit null Punkten in die Saison. Der Druck auf Max ist der gleiche wie in den Jahren zuvor. Wir hatten einen guten Wintertest in Spanien, aber Mercedes bleibt die Messlatte. Ich hoffe, wir können Max und Alex Albon ein Auto hinstellen, damit sie den Mercedes-Piloten tüchtig Feuer unterm Hintern machen. Wir glauben daran, dass wir unsere beste Saison seit 2013 zeigen können.»
Damals holten Red Bull Racing und auch Sebastian Vettel den jeweils vierten WM-Titel in Folge.