MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

USA-GP in Austin (Texas) vor Aus: Trotzige Reaktion

Von Mathias Brunner
​Die Corona-Fallzahlen in den USA sind übel, auch im Bundesstaat Texas. Vor diesem Hintergrund glaubt kein vernünftiger Mensch an einen USA-GP 2020 in Austin (Texas). Aber Pistenchef Bobby Epstein ist trotzig.

In den USA rächt sich weiterhin, dass die Bedrohung Corona viel zu lange verharmlost worden ist. Der US-amerikanische Präsident Donald Trump hatte einst gesagt, der Virus werde sich ab April gewissermassen in Luft auflösen. Die Wahrheit sieht so aus: Fast 2,8 Millionen infizierte Menschen, bald 131.000 Todesfälle, das Gesundheitswesen überfordert, Menschen ohne Job und ohne Krankenversicherung, und viel zu frühe Lockerungsmassnahmen haben dazu geführt, dass die Fallzahlen wieder steigen.

Auch im Bundesstaat Texas, wo Formel-1-CEO Chase Carey Ende Oktober noch immer den Grossen Preis der USA austragen will. Kein vernünftiger Mensch würde daran glauben, angesichts der Corona-Zahlen in den USA und in Texas und angesichts von Reiseverboten – im Grunde müsste das Aus für das Rennen lediglich eine Frage der Zeit sein. Denn nur in den Bundesstaaten New York (418.605), Kalifornien (238.391) und New Jersey (177.238) haben wir mehr Covid-19-Erkrankungen als in Texas (175.509). Ende Mai waren es noch rund 1400 neue Corona-Fälle pro Tag, am 1. Juli 2020 hingegen 8240! Mit einer Öffnung wollte Donald Trump die Wirtschaft wieder ankurbeln, stattdessen hat er eine zweite Infektionswelle begünstigt.

Texas-Gouverneur Greg Abbott hat Bars schliessen lassen, und Restaurantbesitzer müssen die Gästezahl drosseln. Lokalregierungen sind ermächtigt, Versammlungen mit mehr als hundert Menschen zu unterbinden. Ausgerechnet zum US-Festtag vom 4. Juli sind viele Strände wieder geschlossen. Mehr als ein Dutzend Bundesstaaten haben die Lockerungen von Trump eigenmächtig korrigiert.

Die Formel-1-Leitung scheut sich noch davor, dem USA-GP den Stecker rauszuziehen, der ursprünglich auf 25. Oktober geplant war. Heute steht über den Italien-GP von Anfang September hinaus noch kein einziger Übersee-GP fest. Bobby Epstein, Pistenchef des Circuit of the Americas (COTA) sagt meinem Kollegen Adam Cooper trotzig: «Wenn die Formel 1 hier fahren will, dann werden sie ein Rennen bekommen. Serien-CEO Chase Carey tut mir leid. Er muss so viele Bälle in der Luft halten. Was uns angeht – wir können mit sehr kurzer Vorlaufzeit loslegen, mehr als drei Wochen brauchen wir nicht. Irgendwann müssen wir eine Entscheidung haben, aber wir sind flexibel.»

«Aber ich glaube nicht, dass die Formel 1 so lange warten wird. Sie werden eine Entscheidung treffen, basierend auch darauf, was mit den Läufen in Montreal und Mexiko-Stadt passiert. Klar würden wir in einer idealen Welt gerne mit Publikum fahren. Aber im Vordergrund muss die Gesundheit der Menschen stehen. Wenn das bedeutet, dass wir als Promoter finanzielle Zugeständnisse machen müssen, dann sei es so. Es liegt auch in unserem Interesse dazu beizutragen, dass die Formel 1 dieses harte Jahr überlebt.»

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