Spielberg: «Bei Ferrari explodiert die Piloten-Krise»
Charles Leclerc und Sebastian Vettel
In Italien sind die Medien dafür bekannt, dass sie kein Blatt vor den Mund nehmen. In erfolgreichen Zeiten kann das beflügeln, in einer Krise aber auch weh tun.
Bei Ferrari brauchen sie deshalb derzeit ein dickes Fell, vor allem nach dem Debakel beim zweiten Formel-1-Rennen in Spielberg, als Charles Leclerc sein Rennen und das seines Teamkollegen Sebastian Vettel vorzeitig beendete.
«Bei Ferrari explodiert die Piloten-Krise. Der schwierige Umgang mit Vettel, der am Saisonende geht, und die große Last auf Leclerc sind nur Teile der schwierigen Situation, mit der Teamchef Mattia Binotto umgehen muss. Die Scuderia ist mit einem Berg von Problemen in die Saison gestartet», schrieb der Corriere dello Sport.
Die Pressestimmen im Überblick:
ITALIEN
Gazzetta dello Sport: Rotes Desaster. Leclerc versenkt Vettel mit einem verrückten Manöver und stürzt Ferrari in eine tiefe Krise. Maranello erlebt einen Albtraum. Der SF1000 ist langsam und perspektivlos. Chaos herrscht im Team, Ferraris Ambitionen für die Meisterschaft sind bereits verraucht.
Corriere della Sera: Vom Phänomen zum Problem: Leclerc, ein Pilot mit Talent und Intelligenz, verliert den Kopf und reißt die ganze Scuderia mit sich in den Abgrund. Damit geht ein Albtraum-Grand-Prix zu Ende, den Ferrari am liebsten schnell vergessen möchte. Ferrari hatte sich in der Steiermark Punkte und Zukunftsaussichten erhofft, doch alles ist von Leclercs unberechenbarem Verhalten zerstört worden.
Corriere dello Sport: Bei Ferrari explodiert die Piloten-Krise. Der schwierige Umgang mit Vettel, der am Saisonende geht, und die große Last auf Leclerc sind nur Teile der schwierigen Situation, mit der Teamchef Mattia Binotto umgehen muss. Die Scuderia ist mit einem Berg von Problemen in die Saison gestartet.
Tuttosport: Ferrari, ein Wahnsinn! Die beide Piloten versenken sich gegenseitig und zerstören die Arbeit der Ingenieure. So ist es unmöglich zu prüfen, ob die Änderungen am SF1000 zu Resultaten geführt haben. Doch eins steht fest: Seit dem Tod von Ferraris Präsidenten Sergio Marchionne scheint die Scuderia orientierungslos.
La Repubblica: Während die Scuderia in dunkler Nacht versinkt, feiert Mercedes wie immer. Nach Bottas' Erfolg vor einer Woche ist Hamilton an der Reihe, der sich als Regen-König der Formel 1 bestätigt.
ENGLAND
Guardian: Lewis Hamilton machte aus dem Qualifying ein atemberaubendes Spektakel, im Rennen fuhr er dann mit Geschicklichkeit und Kontrolle zu einem vollendeten Sieg. Seine Dominanz könnte nicht in größerem Kontrast zur Unordnung im hinteren Feld stehen, wo die taumelnden Ferraris ein Bild der Schande abgaben.
Telegraph: Nach Rennen eins durften wir uns noch die Frage stellen, ob irgendjemand außer Hamilton und Bottas um den WM-Titel kämpfen kann. Das zweite Rennen in der Steiermark zeigte, dass die Antwort ein ausdrückliches Nein ist. Red Bull kämpft mit einer Hand auf den Rücken gefesselt, Ferrari befindet sich in schweren Turbulenzen.
Daily Mail: Hamiltons Kick-Start auf dem Weg zur Titelverteidigung, Ferrari implodiert. Der Auftritt von Mercedes bei den ersten beiden Saisonrennen entmutigt die Konkurrenz.
SPANIEN
Marca: Hamilton geht spazieren und gewinnt in der Steiermark. Leclerc sorgt für Ferraris K.o.! Schlimmer kann die WM für die Italiener nicht beginnen.
As: Hamilton zeigt allen, wo es lang geht - die Ferraris hauen sich gegenseitig um, ein Unfall, der uns an Brasilien 2019 erinnert.
Sport: Ein Spaziergang für Hamilton in der Steiermark, Ferrari macht sich wieder mal lächerlich. Es gab keinen Kampf um den Sieg, Hamilton hat Chirurgenhände.
El Mundo Deportivo: Vorführung und Bilderbuchsieg durch Hamilton, er beherrschte das Geschehen von Anfang bis zum Ende. Viel schlimmer steht es um Ferrari.
SCHWEIZ
Blick: Die Krise bei Ferrari wird immer schlimmer! Die Schuldfrage hinter dem Fiasko ist indes schnell geklärt. Der Übeltäter heißt Leclerc.
FRANKREICH
L'Equipe: Ferrari hoppelt schon in Kurve drei aus dem Rennen. Teamchef Binotto ruft zur Einigkeit auf, aber er muss erkennen, dass sein Boot etwas zu stark ins Wanken gerät.