Romain Grosjean: «Ging beim Verteidigen ans Limit»
Romain Grosjean verteidigte sich hart gegen die Angriffe von Daniel Ricciardo, der dennoch vorbeikam
Gleich zwei Mal leistete sich Romain Grosjean im Grossbritannien-GP einen sehr späten Spurwechsel auf der Bremse, um einen Angriff abzuwehren. Beim ersten Mal, gegen McLaren-Pilot Carlos Sainz, wurde der Haas-Pilot mit der entsprechenden Flagge verwarnt. Für das zweite harte Verteidigungsmanöver – diesmal gegen Renault-Star Daniel Ricciardo – musste er dann vor die Regelhüter. Diese hörten sich beide Seiten an und beliessen es daraufhin bei einer offiziellen Verwarnung.
Der Genfer, der als einer der Präsidenten der GP-Fahrervereinigung GPDA waltet, erklärte hinterher: «In beiden Fällen habe ich die Spur etwas spät gewechselt, aber ich habe immer eine Fahrzeug-Breite Platz gelassen. Die Stewards wollten klarstellen, dass wir das nicht so spät machen sollen, und ich stimme dem zu. Aber vorher gab es keine echte Regel dafür und Max Verstappen hat das auch oft gemacht, deshalb dachte ich mir: ‚Warum sollte ich das nicht für mich nutzen?‘»
Grosjean hatte auch viel zu verlieren, denn durch die Entscheidung, während der ersten Safety-Car-Phase auf der Strecke zu bleiben und im Gegensatz zu den meisten anderen Piloten keine neuen Reifen zu holen, wurde er weit nach vorne gespült. «Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ich auf dem sechsten oder siebten Platz unterwegs bin, deshalb habe ich alles gegeben, um meine Position zu halten», verteidigte er sich. «Ich hatte etwas Mühe, die Jungs hinter mir zu sehen, denn mein Rückspiegel hatte sich zu Beginn des Rennens verschoben und ich konnte darin nicht viel erkennen. Ich stimme zu, dass ich etwas spät rübergezogen bin, aber ich habe auch mehr als genug Platz gelassen.»
«Ich sprach mit Daniel und er meinte, es sei nicht allzu schlimm gewesen. Ich glaube, Sainz hat sich am Funk lautstark beschwert, aber auch in diesem Fall konnte er ja vorbeiziehen, weil ich ihm genug Platz liess. Ich ging ans Limit, das stimmt, aber ich habe einfach versucht, mich so hart wie möglich zu verteidigen», fügte der 34-Jährige an.